03.12.2019

Anerkennung für die Forschung in Europa

Forschung wird nun doch namensgebender Bestandteil des künftigen Ressorts der EU-Kommissarin Mariya Gabriel.

In ihrer Rede vor dem Europäischen Parlament zur Vorstellung ihres Programms und der EU-Kommissare am 27. November 2019 gab die gewählte EU-Präsi­dentin Ursula von der Leyen bekannt, dass das künftige Ressort der Bulgarin Mariya Gabriel in „Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend“ umbenannt wird. Ursprüng­lich war geplant, den Namen des Ressorts sehr verkürzt „Innovation und Jugend“ zu nennen. Dagegen regte sich vehementer Widerstand in der Wissenschafts­gemeinschaft.

Abb.: EU-Präsi­dentin Ursula von der Leyen (r.) und die EU-Kommis­sarin für...
Abb.: EU-Präsi­dentin Ursula von der Leyen (r.) und die EU-Kommis­sarin für „Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend“, Mariya Gabriel aus Bulgarien. (Bild: Kugler, Bundesreg. / G. D. Pignatelli, EC)

So haben die deutschen mathematisch-natur­wissenschaftlichen Fach­gesellschaften – der Dachverband der Geowissen­schaften (DVGeo), die Deutsche Mathe­matiker-Vereinigung (DMV), die Deutsche Physi­kalische Gesell­schaft (DPG), die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sowie der Verband Biologie, Biowissen­schaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) – Ursula von der Leyen sowie weitere hochrangige EU-Manager schon vor der Anhörung der Kommissare angeschrieben, um darauf zu drängen, dass der Begriff „Forschung“ explizit im Namen des Ressorts genannt wird. Die einseitige Konzentration auf den Begriff Innovation hätte die wirtschaftliche Verwertbarkeit der Forschung überbetont und die Grundlagen­forschung diskreditiert. Die Streichung des vermeintlich entbehrlichen Begriffes „Forschung“ hätte aber vor allem ein fatales Signal an die Öffent­lichkeit gesendet – gerade auch an die jungen Menschen, die der Wissen­schaft eine hohe Wertschätzung entgegen bringen.

Ähnlich lautende Forderungen stellte auch ein offener Brief, der binnen kürzester Zeit von über 13.000 Wissen­schaftlerinnen und Wissen­schaftlern aus ganz Europa – darunter 19 Nobelpreis­trägern – unterzeichnet wurde. Die Argumente aus der Wissenschaft haben offenbar überzeugt. Neben der Forschung werden jetzt zudem auch die wichtigen Politik­bereiche Bildung und Kultur im Titel des Ressort der neuen Kommissarin Mariya Gabriel genannt. Die deutschen mathematisch-natur­wissenschaftlichen Fachge­sellschaften zeigen sich sehr zufrieden, dass sich die politisch Verant­wortlichen in der EU der Sach­diskussion gestellt und nachgesteuert haben.

DPG / JOL

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