Auf den Spuren der Teilchenphysik
Im neuen bundesweiten Projekt "Netzwerk Teilchenwelt" können Jugendliche eigene Forschungsprojekte aus der Astroteilchenphysik durchführen.
Aus den Weiten des Kosmos treffen unablässig Teilchen auf die Erde und durchdringen uns völlig unbemerkt. Aber was sind diese kosmischen Teilchen? Wie und wo werden sie erzeugt? Wie lassen sich diese unsichtbaren Teilchen überhaupt erforschen? Diese Fragen wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Großforschungsprojekten auf der ganzen Welt klären. Ab sofort können sich in Deutschland auch Jugendliche dieser faszinierenden Forschung mit eigenen Experimenten nähern. Das Cosmic-Projekt des bundesweiten „Netzwerk Teilchenwelt“ richtet sich an Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren. Im Rahmen des Projekts können sie z. B. experimentell untersuchen, aus welcher Richtung die meisten kosmischen Teilchen die Erdoberfläche erreichen, oder echte Daten vom Forschungsschiff „Polarstern“ auswerten.
Um den jugendlichen Forscherinnen und Forschern eigene Messungen zu ermöglichen, wurden Experimente am Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY in Zeuthen und an der Universität Göttingen im Kleinformat entwickelt. Die Experimente sind ähnlich aufgebaut wie die großen Forschungsanlagen und vermitteln so einen Einblick in den wissenschaftlichen Alltag. Schulen oder Schülerlabore können diese Experimente für Projekte oder AGs ausleihen.
Im Netzwerk Teilchenwelt vermitteln Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler ihre Forschung an Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren. (Bild: Anne Glück/TU Dresden)
„Das Cosmic-Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass Jugendliche in Kontakt mit Wissenschaftlern kommen, Forschungseinrichtungen von innen kennenlernen und mit den ‚Einstiegs-Experimenten‘ einen praxisnahen Zugang zur Astroteilchenphysik bekommen“, sagt der Projektleiter von „Netzwerk Teilchenwelt“, Michael Kobel von der TU Dresden, der bereits seit Jahren sog. Masterclasses veranstaltet, bei denen Schülerinnen und Schüler echte Daten von Teilchendetektoren auswerten können. Im Laufe einer Projektarbeit können die Jugendlichen ihr eigenes Forschungsprojekt entwickeln, es mit Wissenschaftlern auswerten und diskutieren und sich für Workshops am Europäischen Forschungszentrum für Teilchenphysik CERN qualifizieren.
Im „Netzwerk Teilchenwelt“ haben sich 22 deutsche Forschungsinstitute aus der Astroteilchen- und Teilchenphysik und CERN unter Leitung der TU Dresden zusammengeschlossen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung; Schirmherrin ist die Deutsche Physikalische Gesellschaft. Der Startschuss fällt im Februar in Zeuthen, Hamburg, Erlangen, Dresden und Wuppertal. Aktuell sind folgende Veranstaltungen geplant:
14.02.: Cosmic-Fortbildung für Lehrkräfte bei DESY in Zeuthen
22.02.: Cosmic-Fortbildung für Lehrkräfte am Albrecht-Thaer-Gymnasium Hamburg
20.-24.02.: Cosmic-Forschungswoche in Erlangen
24.03.: Cosmic-Fortbildung für Lehrkräfte an der TU Dresden
10.-14.04.: Cosmic-Forschungswoche in Erlangen
02.-05.04.: Cosmic-Forschungswoche an der Bergischen Universität Wuppertal
DPG / Maike Pfalz