Augezeichnete Nachhaltigkeitsforschung
Gay-Lussac-Humboldt-Preis an Markus Antonietti und Stephan Schlemmer.
Markus Antonietti, Direktor am MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung, erhält den mit 60.000 Euro dotierten Gay-Lussac-Humboldt-Preis. Die renommierte Auszeichnung wird gemeinsam vom französischen Ministére d’ Education Nationale und der Alexander-
Abb.: Markus Antonietti (Bild: MPIKG)
Langfristiges Ziel der deutsch-französischen Zusammenarbeit ist die Entwicklung von neuartigen funktionalen Nanomaterialien (mit Clement Sanchez, Université Pierre et Marie Curie und Collège de France), die Erforschung von neuartigen, an biologische Systeme angelehnte Katalyseverfahren zur Nutzung von Kohlendioxid (mit Marc Fontecave, Collège de France) und die Gewinnung von neuen Wertstoffen aus Biomasse in überkritischen Prozessen (mit Cyril Aymonier, ICMCB Bordeaux).
Auch Stephan Schlemmer vom I. Physikalischen Institut der Universität zu Köln erhielt den Gay-Lussac-Humboldt-Preises des Jahres 2015. In seinem Arbeitsgebiet, der Molekülphysik, erforscht er, wie sich Moleküle in Reaktionen bilden oder umwandeln. Mit Lasern oder Mikrowellen sucht er nach den spektralen Fingerabdrücken der Moleküle. Auf diese Weise hat die Forschergruppe von Professor Schlemmer bereits neue Moleküle im Labor und im Weltall entdeckt.
Abb.: Stephan Schlemmer (Bild: U. Köln)
Ziel dieser Forschung, die er auch in enger Zusammenarbeit mit französischen Kollegen durchführt, ist das Verständnis der Entstehungsgeschichte dieser Moleküle im Weltall und auf der Erde. Schlemmers Steckenpferd sind hochflexible Moleküle, deren Spektren bislang kaum untersucht und wenig verstanden sind. Nach zwanzig Jahren Vorarbeit sind ihm und seiner Arbeitsgruppe auf diesem Gebiet in den letzten Jahren bereits mehrere Durchbrüche gelungen. Stephan Schlemmer wurde 1991 am Max-Planck Institut für Strömungsforschung in Göttingen promoviert und mit der Otto-Hahn-Medaille ausgezeichnet. Nach den Stationen Berkeley (USA), Chemnitz und Leiden (NL) ist er seit 2004 Professor für Experimentalphysik am I. Physikalischen Institut der Universität zu Köln.
Der GayLussacHumboldtPreis wurde erstmals 1983 verliehen und ist mit 60.000 Euro dotiert. Das französische Ministerium für Hochschulen und Forschung (Ministère de l’enseignement supérieur et de la recherche) vergibt den Preis jedes Jahr. Zwei Preise gehen an deutsche Wissenschaftler von internationalem Ansehen, die von den französischen Partnern vorgeschlagen werden, mit denen sie eine Kooperation haben oder planen. Ausgezeichnet werden vorzugsweise zwei Wissenschaftler mit unterschiedlichem Profil, ein erfahrener und ein Nachwuchswissenschaftler. Der Preis wird unter Mitwirkung der Académie des sciences - Institut de France verliehen, die die Jury aus Akademiemitgliedern bestellt.
MPIKG / DE