23.05.2025

Ausgewählte Cluster

Die DFG hat die Entscheidungen über die neuen Exzellenzcluster bekannt gegeben.

Maike Pfalz

Den 22. Mai dürften sich zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie vermutlich alle Hochschulleitungen schon lange im Kalender markiert haben, denn gestern sind die Entscheidungen über die Förderung der künftigen Exzellenzcluster gefallen. Aus insgesamt 98 Förderanträgen von 47 Universitäten wählte die Exzellenzkommission 70 Cluster von 43 Universitäten aus 13 Bundesländern aus. Bei 45 davon handelt es sich um bereits bestehende Cluster, darüber hinaus werden 25 Cluster ab 1. Januar 2026 neu in die Förderung aufgenommen. Die Cluster erhalten jährlich eine Fördersumme von insgesamt 539 Millionen Euro, um die Spitzenforschung an deutschen Hochschulen weiter zu stärken. Am erfolgreichsten war die Universität Bonn, die an acht Clustern beteiligt ist, gefolgt von LMU und TU München mit jeweils sieben Exzellenzclustern.

„Heute ist ein wichtiger Tag für die Spitzenforschung in Deutschland. Gemeinsam mit den Wissenschaftsministerinnen und Ministern der Länder sowie internationalen Expertinnen und Experten haben wir heute die nächste Phase der Exzellenzstrategie gezündet“, betonte Bundesforschungsministerin Dorothee Bär. Die durchgängig hohe Qualität der Anträge zeige, dass die Spitzenforschung in Deutschland auf einem richtig guten Weg sei. „Mit der Exzellenzstrategie wurde in den vergangenen Jahren unglaublich viel in Bewegung gesetzt. Die Universitäten haben sich vielfach strategisch neu aufgestellt und ihr Profil geschärft. Auch international kann die Sichtbarkeit der Exzellenzcluster unmittelbar Wirkung zeigen.“ 

Die Physik war in der zweiten Wettbewerbungsrunde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder sogar noch erfolgreicher als schon in der ersten: Insgesamt haben 20 Cluster einen Fokus in der Physik oder zumindest Physikbezug. Von den erfolgreichen Physik-Clustern aus der ersten Wettbewerbsrunde fällt nur ein einziger aus der Förderung, nämlich der Cluster „Strukturen“ an der Universität Heidelberg.

Im Gegenzug gibt es sechs Exzellenzcluster mit Physikbezug, die neu eine Förderung erhalten, nämlich „Die Marsperspektive“ an der Universität Bremen, „Verantwortungsvolle Elektronik im Zeitalter des Klimawandels“ an der TU Dresden, „Wassergesteuerte Materialien“ an der TU Hamburg, „Unser dynamisches Universum“ an den Universitäten in Bonn und Köln, „Zentrum für Chirale Elektronik“ an der FU Berlin sowie den Universitäten Halle-Wittenberg und Regensburg und zu guter Letzt „Color meets Flavor“ an den Universitäten Bonn und Siegen sowie der TU Dortmund.

Übersicht über die nun bewilligten Exzellenzcluster mit Schwerpunkt in der...
Übersicht über die nun bewilligten Exzellenzcluster mit Schwerpunkt in der Physik oder mit Physikbezug

Die jetzigen Entscheidungen sind das Ergebnis eines Wettbewerbs zwischen bereits geförderten und neu beantragten Exzellenzclustern. Alle 57 geförderten Exzellenzcluster aus der ersten Wettbewerbungsrunde hatten einen Fortsetzungsantrag gestellt - 12 Cluster werden demnach nicht weiter innerhalb der Exzellenzstrategie gefördert. Alle 98 Anträge wurden zwischen November 2024 und Februar 2025 in 32 Panels von insgesamt mehr als 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern begutachtet, von denen rund 90 Prozent aus dem Ausland kamen. Auf dieser Grundlage fand vom 19. bis zum 21. Mai im Bonner Wissenschaftszentrum zunächst im Committee of Experts eine vergleichende Bewertung statt. Am 22. Mai traf die Exzellenzkommission ihre Auswahlentscheidung.  

Die nun ausgewählten Exzellenzcluster erhalten ab dem 1. Januar 2026 für sieben Jahre ihre Förderung gefördert. Die jetzt erstmals bewilligten 25 Exzellenzcluster können sich danach um eine zweite Förderperiode von ebenfalls sieben Jahren bewerben, um die sie dann ihrerseits in einen Wettbewerb mit neuen Clusteranträgen treten. Die jährlichen Mittel für die Exzellenzcluster von rund 539 Millionen Euro tragen zu 75 Prozent der Bund und zu 25 Prozent das jeweilige Sitzland (bzw. die jeweiligen Sitzländer). 

Da die maximale Zahl an Clustern ausgewählt wurde und nahezu alle ausgewählten Cluster Fördermittel im oberen Bereich der möglichen Antragssumme zwischen drei und zehn Millionen Euro pro Jahr beantragt hatten, ist eine lineare Anpassung der Fördersummen notwendig. Sie werden gegenüber den Antragssummen um circa 24 Prozent abgesenkt, was in etwa vergleichbar ist mit entsprechenden Absenkungen in der ersten Wettbewerbsrunde. Bereits geförderte Cluster, die nicht fortgesetzt werden, erhalten eine degressive zweijährige Auslauffinanzierung in Höhe von 70 bzw. 30 Prozent der Fördermittel.

Nachrichten zur Exzellenzstrategie

Photo
Photo
Photo

Die Entscheidung über die Exzellenzcluster ist die Grundlage für die zweite Förderlinie Exzellenzuniversitäten. In der ersten Wettbewerbsrunde waren zehn Exzellenzuniversitäten und ein Exzellenzverbund ausgewählt worden. Mit der gestrigen Entscheidung steht fest, dass zehn der elf geförderten Exzellenzeinrichtungen die notwendige Anzahl von zwei Exzellenzclustern (bzw. drei beim Exzellenzverbund) erreicht haben, die Universität Konstanz war allerdings nur mit einem Exzellenzcluster erfolgreich und scheidet somit zum 1. Januar 2027 aus der Förderung aus.

Neben den übrigen zehn Exzellenzeinrichtungen können sich 15 weitere Universitäten für die Förderlinie Exzellenzuniversitäten bewerben. Die Absichtserklärung müssen sie bis zum 27. Juni einreichen, den Antrag bis 12. November. 2025 Die Entscheidungen fallen Anfang Oktober 2026 für einen Förderbeginn am 1. Januar 2027. Insgesamt können fünf neue Universitäten oder Universitätsverbünde neu in die Förderlinie aufgenommen werden. 

Wieder einmal heißt es in der Exzellenzstrategie also: Nach der Entscheidung ist vor der Entscheidung!


Anbieter des Monats

Dr. Eberl MBE-Komponenten GmbH

Dr. Eberl MBE-Komponenten GmbH

Das Unternehmen wurde 1989 von Dr. Karl Eberl als Spin-off des Walter-Schottky-Instituts der Technischen Universität München gegründet und hat seinen Sitz in Weil der Stadt bei Stuttgart.

Sonderhefte

Physics' Best und Best of
Sonderausgaben

Physics' Best und Best of

Die Sonder­ausgaben präsentieren kompakt und übersichtlich neue Produkt­informationen und ihre Anwendungen und bieten für Nutzer wie Unternehmen ein zusätzliches Forum.

Meist gelesen

Themen