22.02.2013

Ausgezeichnet: Körperzellen als Laser

Malte Gather vom Institut für Angewandte Photophysik der TU Dresden erhält Rudolf-Kaiser-Preis 2013.

Abb.: Juniorprofessor Malte Gather (Bild: privat)

Der Dresdener Physiker Malte C. Gather erhält den diesjährigen Rudolf-Kaiser-Preis, einen wichtigen Förderpreis für Nachwuchsexperimentalphysiker in Deutschland. Der 32-Jährige wird für seine zahlreichen, bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Optik und Photonik geehrt, insbesondere – so sagt es die Würdigung der Preisjury – „für den erstmaligen Nachweis, dass einzelne biologische Zellen als Lasermedium fungieren können“. Er nimmt heute den Preis auf einer kleinen Feier in Dresden entgegennehmen.

Zusammen mit seinem Kollegen Seok Hyun Yun gelang es dem Preisträger, bestimmte fluoreszierende Zellproteine als Verstärker für optische Signale zu verwenden. Dadurch kann eine einzelne Zelle so aktiviert werden, dass sie einen Laserstrahl von definierter Wellenlänge über einen längeren Zeitraum aussendet, ohne dabei zugrunde zu gehen. Diese Erkenntnis kann nach Meinung der Preisjury die medizinische Diagnostik und Therapie entscheidend voran bringen. Eigentlich durchdringt Licht kein Körpergewebe: Wir empfangen keine Lichtsignale aus dem Körperinneren und können dieses auch nicht über Lichtsignale erreichen. Mit der von Malte Gather entwickelten Technologie könnte sich das ändern.

Abb.: Umschlagsseite der Phys. Status Solidi RRL 2-3/2009 zu einem Artikel von Sebastian Reineke, Gregor Schwartz, Karsten Walzer und Karl Leo von Gathers jetziger Arbeitsgruppe und der Heliatek GmbH (Bild: Wiley-VCH)

Die Arbeit mit dem Titel „Single-cell biological lasers“ wurde in dem englischen Wissenschaftsjournal „Nature“ veröffentlicht, seitdem gehört sie zu den meistgelesenen Arbeiten des Verlags überhaupt. Von internationalen Physikern wird sie zu den „top 10 breakthroughs in physics in 2011“ also den wichtigsten physikalischen Erkenntnissen des Jahres, gezählt.

Malte Gather wurde in Aachen geboren, studierte Physik und Materialwissenschaften an der RWTH Aachen und dem Imperial College in London und promovierte an der Universität zu Köln. Es folgten Forschungsaufenthalte an der University of Iceland und der Harvard Universität. Seit 2011 ist er Juniorprofessor am Institut für Angewandte Photophysik der TU Dresden.

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