26.02.2016

Ausgezeichnete integrierte Optik

Thüringer Forschungspreis würdigt linsenloses holografisches Mikroskop für medizinische Diagnostik.

Der Thüringer Forschungspreis in der Kategorie „Angewandte Forschung“ geht in diesem Jahr an eine Gruppe von Wissenschaftlern des Leibniz-Institutes für Photonische Technologien (IPHT) in Jena. Rainer Riesenberg und seinem Team wurde die begehrte Auszeichnung für die Entwicklung eines miniaturisierten, linsenlosen Mikroskops zuerkannt. Die Verleihung des Thüringer Forschungs­preises findet am 14. März in Jena statt. Die innovative Technologie zielt auf die Vor-Ort-Analyse von Blutproben und damit einer schnellen medizinischen Diagnostik.

Abb.: BloodCellCounter (Bild: IPHT / S.Döring)

Das von Riesenberg und seinem Team entwickelte linsenlose holo­grafische Mikroskop wurde für einen Blood Cell Counter konzipiert. Als Lichtquelle dient eine einfache Laser­diode, wie sie für einen Laserpointer gebräuchlich ist. Mit einem digitalen Bildsensor werden Interferenz­bilder von Blutzellen, die sich in einem Fluidik-Chip befinden, aufgenommen und mit Hilfe moderner Mikro­prozessor­technologie in 3D-Bilddatensätze umgewandelt.

„Mit dem nur aus Chips bestehenden Mikroskop ist es uns gelungen, moderne Rechen­technologie und Optik in einem kompakten System zusammen zu bringen, dass in einigen Eigenschaften die optische Mikroskopie übertreffen kann. Darüber hinaus konnten wir ein robustes Analyse­gerät für die medizinische Vor-Ort-Diagnostik realisieren“, so Riesenberg, Leiter der Arbeitsgruppe Sensorsysteme.

Mit Hilfe des Blood Cell Counters werden z.B. Mediziner online Veränderungen der Blutzellen erfassen können. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse helfen bei Diagnose und personalisierten Therapie-Entscheidungen. Weitere Anwendung­smöglichkeiten eröffnen sich im Bereich der Vor-Ort-Analyse sowie perspektivisch auf dem Gebiet der Telemedizin.

„Gemäß unserem Motto „From ideas to instruments“ erforschen und entwickeln unsere Wissen­schaftlerinnen und Wissenschaftler innovative, photonische Technologien für vielfältige Anwendungs­bereiche, unter anderem in der Medizin, dem Umwelt­monitoring und der Lebens­mittel­sicherheit. Dabei ist es für uns unerlässlich, dass die technischen Lösungen den Anforderungen möglicher Anwender gerecht werden und gleich­zeitig bezahlbar sind“, so Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Institutes für Photonische Technologien.

IPHT / DE

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