23.10.2025 • EnergieMesstechnik

BAM entwickelt neuartige Messmethoden für sichere Akkus

EU-Projekt will die Charakterisierung von Batterien grundlegend verbessern und so die Entwicklung umweltfreundlicher Energiespeicher beschleunigen.

Die europäische Batterie­industrie steht vor großen Heraus­forderungen: Eine steigende Nachfrage nach elektrischen Energie­speichern trifft auf begrenzte Ressourcen und Umwelt­belastungen durch Herstellung und Entsorgung. Neue Batterie­technologien wie Natrium-Ionen-Systeme oder kobaltarme Lithium-Ionen-Zellen gelten als vielver­sprechende Alternativen – sind aber bislang schwer zu charakte­risieren, da sie auf komplexen und bislang weniger erforschten Material­systemen beruhen.

Synthetische Kohlenstoffe im Inneren einer Natrium-Ionen-Batterie
Synthetische Kohlenstoffe im Innern einer Natrium-Ionen-Batterie
Quelle: BAM

Das Projekt „Hybrid Metrology for Sustai­nable and Low-Carbon Footprint Battery Materials“ (HyMetBat) zielt auf eine inno­va­tive hybride Metro­logie: Mehrere unab­hängige Mess­ver­fah­ren – etwa Röntgen­spektroskopie, Raman-Spektro­skopie, Kalori­metrie und Impedanz­spektro­sko­pie – sollen kombi­niert werden, um Bat­terie­materi­alien unter realis­ti­schen Betriebs­bedingungen in-situ zu analy­sieren.

Die BAM entwickelt insbe­sondere ein Verfahren, mit dem die struktu­rellen und elektro­chemischen Eigen­schaften dieser Materi­alien präzise miteinander in Beziehung gesetzt werden können und arbeitet dabei eng mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), der Universität La Sapienza in Rom sowie der Universität Kent und dem National Physics Labora­tory in Groß­britannien zusammen. „Besonders interes­siert uns die Analyse spezieller Anoden­materialien deren Speicher­kapazität aus heute noch unbe­kannten Gründen stark variiert. Wir wollen die Leistungs­grenzen dieser Werk­stoffe im sicheren Betrieb quantifi­zieren Die Erkenntnisse werden wir auch im kürzlich mit dem HZB und der Humboldt-Universität Berlin gegrün­deten Berlin Battery Lab (BBL) nutzen“, erklärt Tim-Patrick Fellinger, Leiter des BAM-Fach­bereichs Elektro­chemische Energie­materialien.

Die im Projekt entwickelten Mess­methoden sollen nicht nur die Forschung voran­bringen, sondern in interna­tionale Normen einfließen und direkt in die industrielle Praxis überführt werden. Dazu zählen Fall­studien mit Automobil­herstellern, Batterie­produzenten und Recycling­unternehmen. Die BAM arbeitet dabei eng mit Partnern wie dem MEET Batterie­forschungs­zentrum Münster zusammen. [BAM / dre]

Anbieter

Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)

Unter den Eichen 87
12205 Berlin
Deutschland

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