Bessere Simulation von Energiespeichern
Verfahren ermöglicht präzise Nachbildung der Beschaffenheit einer Kohlenstoff-Elektrode.
Die Energiespeicherung ist der Gordische Knoten, der einer nachhaltigen Nutzung erneuerbaren Energien noch die Luft abschnürt. Aus Sonne, Wind und Wasser ließe sich mehr als genug Energie gewinnen. Aber wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht, ist oft nicht genug Reserve vorhanden, um den Energiebedarf zu decken. Ein Grund dafür sind die Speichermedien. Gängige Akkus, etwa auf Lithium-
Abb.: Der Kohlenstoffwürfel mit seinen unregelmäßigen Poren und den geladenen Ionen ist eine exakte Wiedergabe einer natürlichen Kohlenstoffprobe, die die Forscher mit Röntgenstrahlen durchleuchtet haben. (Bild: Bellhäuser, INM)
Das Schwert, das diesen Gordischen Knoten zerschlagen könnte, sind Doppelschicht-
Das Problem liegt in der Beschaffenheit des Kohlenstoffs, aus dem der Supercap besteht. Die elektrische Energie wird in Form von angelagerten Ionen gespeichert, und zwar in den Poren, die den Kohlenstoff durchziehen. Wie und wo sich die geladenen Ionen genau darin verteilen, konnten Forscher bisher nur unzureichend vorhersagen. Dabei ist die Frage ihrer Verteilung für die Effizienz der Energiespeicherung elementar. Denn je besser die verfügbare Oberfläche genutzt werden kann, desto mehr Ionen passen in eine Kohlenstoff-
Computersimulationen beruhen aufgrund der Komplexität poröser Kohlenstoffmaterialien bisher auf Modellen, in denen die Poren idealisiert sind. Mit dem Aufbau eines echten Stücks Kohlenstoff hat die idealisierte Darstellung kaum etwas gemeinsam. „Das führte dazu, dass es bisher kaum Arbeiten auf Grundlage realer Materialien gibt“, erklärt Volker Presser von der Uni des Saarlandes und Leiter eines Programmbereichs am Leibniz-
Die Entwicklung neuer, effizienterer Supercap-Energiespeicher ist daher mühsam und langwierig und mit aufwändigen Experimenten verbunden. Ein Team aus Materialwissenschaftlern, Chemikern und Physikern der Saar-
Dabei konnten die Forscher eine grundlegende Erkenntnis gewinnen: Die Ionen drängen sich immer in die Poren, in die sie gerade noch hineinpassen. Außerdem streifen die Ionen Teile ihrer Solvathülle ab. Das sind zum Beispiel Wassermoleküle, die den Ionen, die in einer wässrigen Lösung schwimmen, fest anhaften. Künftig könnte es dank dieser Erkenntnisse gelingen, neue, effizientere Materialien zu entwerfen ohne aufwändige Laborversuche durchführen zu müssen. „Das vereinfacht unsere Forschung ungemein und ermöglicht es, auch optimierte Strukturen zu untersuchen, die wir noch gar nicht im Labor herstellen können“, so Presser.
Um zu ihren bahnbrechenden Erkenntnissen zu gelangen, durchleuchteten die Forscher drei Kohlenstoff-
UdS / RK