Bildungssystem schwächt Innovationskraft
Wegen Schwächen bei der Bildung kommt Deutschland laut einer Studie im internationalen Vergleich der Innovationskraft nicht über das Mittelfeld hinaus.
Berlin (dpa) - Wegen Schwächen bei der Bildung kommt Deutschland laut einer Studie im internationalen Vergleich der Innovationskraft nicht über das Mittelfeld hinaus. In einer Gruppe von 17 größeren Industriestaaten liegt die Bundesrepublik mit deutlichem Abstand auf die USA, skandinavische Länder und die Schweiz auf Rang sieben, wie aus einem am Mittwoch vorgelegten Indikator des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht. Dabei sei die Umsetzung von Forschungsergebnissen in Produkte und die Vernetzung von Firmen und Wissenschaft führend. Das Bildungssystem mit seiner Finanzierung, dem Uni-Niveau oder der Weiterbildung ist aber unterdurchschnittlich.
Insgesamt sei Deutschland trotz Verbesserungen zum Vorjahr nicht voran gekommen, da andere Länder teils noch mehr Schwung entwickelt hätten, hieß es. Besonders deutlich zeigen sich Schwächen und Stärken beim mituntersuchten Baden-Württemberg. Bei der Umsetzung in Produkte liegt das Land vor den USA auf dem internationalen ersten Platz, bei der Forschung auf Rang zwei. Angesichts relativ geringer öffentlicher Bildungsausgaben im Vergleich zur Wirtschaftskraft stehe es bei der Bildung aber nur auf Platz elf, erläuterten die Forscher.
Für den «Innovationsindikator 2006» hatte das DIW im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie und der «Deutsche Telekom Stiftung» statistische Daten ausgewertet und 400 Manager befragt. Als Innovationskraft gilt dabei die Fähigkeit eines Landes, Wissen zu schaffen und in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umzusetzen.