15.06.2009

BMBF fördert die Zukunft der Bioenergie

Junge Forscher gehen neue Wege zur energetischen Nutzung von Biomasse



Junge Forscher gehen neue Wege zur energetischen Nutzung von Biomasse

Beim Ideenwettbewerb Bioenergie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sind jetzt die besten vier Vorhaben von jüngeren Forschern ausgewählt worden. "Mit insgesamt zehn Millionen Euro werden wir in den nächsten fünf Jahren grundlagenorientierte Forschungsvorhaben mit einem völlig neuen Ansatz zur Nutzung von Biomasse unterstützen", sagte am 12, Juni 2009 Thomas Rachel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF. Damit sollen neue Umwandlungsprozesse von Biomasse - vor allem aus biologischen Abfall- und Reststoffen - vorangetrieben sowie die züchterische Optimierung von Energiepflanzen unter Einsatz moderner Verfahren der Biotechnologie ausgebaut werden.

Zu den Gewinnern zählen Stefan Jennewein am Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie in Aachen, Christian Voigt von der Universität Hamburg - Biozentrum Klein Flottbek, Johannes Gescher und Sven Kerzenmacher von der Universität Freiburg sowie Jan Mumme vom Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. "Bei den ausgewählten Nachwuchswissenschaftlern ist es gelungen, diese von renommierten ausländischen Universitäten nach Deutschland zurückzuholen", betonte Rachel. Als Biologen, Chemiker und Ingenieure wurden die jetzt ausgewählten Wissenschaftler an namhaften nationalen und internationalen Universitäten in Berlin, Freiburg, Cambridge, Zürich, Stanford und Berkeley ausgebildet.

Mit dem "Ideenwettbewerb Bioenergie - Neue Wege beschreiten" im Rahmen der Förderinitiative BioEnergie 2021 wurden junge Forscherinnen und Forscher aufgerufen, sich mit neuen wissenschaftlichen Ideen und Konzepten jenseits der eingetretenen Pfade zu bewerben. Bei der Ausgestaltung des Ideenwettbewerbs wurden ebenfalls neue Wege beschritten: Nach einer Vorauswahl durchliefen die Nachwuchswissenschaftler eine Serie von Trainings- und Schulungsworkshops. Neben der Diskussion über neueste technologische Entwicklungen war es Ziel dieser Workshop-Serie, die ökonomischen und ökologischen Anforderungen bei der energetischen Nutzung von Biomasse zu vertiefen. Das BMBF zielte zusätzlich zu den fachlichen Kompetenzen auf den Ausbau der überfachlichen Qualifikationen: Das Arbeiten in interdisziplinären Teams und auch die Entwicklung von Führungskompetenzen wurden vertieft behandelt. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem direkten Kontakt und dem intensiven Austausch mit Praktikern. Exkursionen zu Firmen mit ausgewiesener Bioenergie-Expertise ermöglichten einen vertieften Blick in Produktionsstrukturen und Abläufe.

Neue Konzepte für die Bioenergienutzung sind notwendig, denn Deutschland ist bisher in großem Umfang abhängig von fossilen Energieträgern aus Importen: Beim Mineralöl zu 97 Prozent, beim Erdgas zu 83 Prozent und bei der Steinkohle zu 61 Prozent. "Durch die Nutzung von Biomasse kann ein wesentlicher Beitrag geleistet werden für die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen und Energieträgern", erklärte Forschungsstaatssekretär Rachel.

Mit dem Ziel, die Potenziale der Bioenergie zu nutzen, sind jedoch große Herausforderungen für Forschung und Technologie verbunden. Grundsätzlich ist eine Effizienzsteigerung bei der Erzeugung und Nutzung landwirtschaftlicher Rohstoffe notwendig, um den Anteil von Energie aus heimischer Biomasse substanziell und nachhaltig zu erhöhen. Zugleich muss eine Konkurrenz zwischen Energie- und Nahrungsmittelproduktion vermieden werden. Diesen Forschungs- und Entwicklungsbedarf greifen die jetzt geförderten Projekte auf.

BMBF


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