17.10.2006

«Bundesliga» für Elite-Unis?

Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Peter Strohschneider, will eine Art «Bundesliga» für Elite-Universitäten in Deutschland einrichten.

«Bundesliga» für Elite-Unis?

Berlin (dpa) - Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Peter Strohschneider, will eine Art «Bundesliga» für Elite-Universitäten in Deutschland einrichten. Ein solches System, bei dem mit jeder neuen Prämierungsrunde jeweils «mindestens einer rausfliegt», könnte in fünf bis sieben Jahren nach erneuter Ausschreibung des Exzellenz- Wettbewerb entstehen, sagte Strohschneider am Montag in Berlin. Damit würde vermieden, dass sich einmal ausgezeichnete Universitäten auf ihren Lorbeeren ausruhten.

Strohschneider begrüßte Überlegungen von Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) wie auch einiger ihrer Länderkollegen, den Wettbewerb um Prämien für Spitzenforschung und Zukunftskonzepte zu einer Dauereinrichtung in der Bundesrepublik zu machen. Zugleich verteidigte Strohschneider das von einigen Politikern kritisierte Auswahlverfahren. Unter den Wissenschaftlern habe es bei den Voten in der vergangenen Woche «keine wissenschaftsfremden Erwägungen» gegeben. Die Auswahl sei im Kollegenkreis einmütig erfolgt und dann den Politikern präsentiert worden. Bereits in den Ausschreibungen des Wettbewerbs sei festgelegt worden, dass der Wissenschaft bei der Entscheidung das erste Wort zufalle.

Gleichwohl könne er auch das Ansinnen der Politik nachvollziehen, entweder für die eigenen Hochschulen mehr herauszuholen oder auch mit dem Setzen von Forschungsschwerpunkten Regionalförderung machen zu wollen, sagte Strohscheider. Eine hochkarätige Jury hatte für die erste Runde der 1,9 Milliarden teuren Exzellenz-Initiative am vergangenem Freitag die beiden Münchner Universitäten sowie die TH Karlsruhe für eine so genannte Elite-Förderung ausgewählt. Zugleich konzentrierte sich auch der Großteil der übrigen Förderungen weitgehend auf Bayern und Baden-Württemberg.

Die zweite Rundes des Wettbewerbs startet im Januar. Strohschneider erwartet dabei unter den Universitäten «noch deutlich härtere Konkurrenz» um die Fördermittel.

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