02.02.2010

Bundesumweltamt: Deutsche Klimaziele mit Ökoenergie erreicht

Die schädlichen Treibhausgase konnten dank Energiesparen und Einsatz von Öko-Energie um 22,2 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden.

Bundesumweltamt: Deutsche Klimaziele mit Ökoenergie erreicht


Die schädlichen Treibhausgase konnten dank Energiesparen und Einsatz von Öko-Energie um 22,2 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden.

Deutschland hat seine Klimaschutz-Verpflichtung nach Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) auch 2008 eingehalten. Die schädlichen Treibhausgase konnten um 22,2 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden, teilten Bundesumweltminister Norbert Röttgen und UBA-Präsident Jochen Flasbarth am 1. Februar 2010 bei Vorlage des Nationalen Inventarberichts 2010 mit. Dieser Erfolg gehe stark auf das Energiesparen und den verstärkten Öko-Energie-Einsatz zurück.

Deutschland hatte sich gemäß dem internationalen Kyoto-Protokoll verpflichtet, die Treibhausgase (THG) für den Zeitraum 2008 bis 2012 um 21 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Trotz des guten Signals «dürfen wir uns nicht zu früh freuen», sagte Röttgen. Zur Erreichung des neuen Ziels von minus 40 Prozent bis 2020 «fehlt noch knapp die Hälfte des Weges». Flasbarth forderte deshalb größere Einsparbeiträge aus den Sektoren Verkehr und Landwirtschaft. Die neuen Ziele betreffen die deutsche Bereitschaft für ein Kyoto-Nachfolge-Abkommen, dem Ende Dezember 2009 in Kopenhagen kein Erfolg beschert wurde. Neue Vereinbarungsbemühungen sind im Gange.

Mit dem Rückgang um 22,2 Prozent wurden 2008 nur noch 958,8 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (CO2 plus andere Treibhausgase/THG wie Methan und Lachgas) über Deutschland ausgepustet - knapp 280 Millionen weniger als im Basisjahr 1990. Größter CO2-Emittent 2008 war die Energiewirtschaft mit 372 Millionen Tonnen gefolgt vom Verkehr mit 156 Millionen Tonnen CO2. Die privaten Haushalte (zumeist Gebäude: Heizen und Strom) waren für einen Ausstoß von 104 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich, Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen für zusammen 201 Millionen und die übrigen THG - darunter die Landwirtschaft mit dem Methan-Ausstoß von Kühen - für 126 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.

Trotz der großen Aufgabe äußerte sich Röttgen «überzeugt, dass unsere bisherige Minderungsstrategie ­ die Steigerung der Energieeffizienz und der Ausbau der erneuerbaren Energien ­ zum Erfolg führen wird.» In der jetzigen Bilanz habe vor allem «der Ausbau erneuerbarer Energien positive Spuren hinterlassen. Zur Energiegewinnung wurden 2008 im Vergleich zum Vorjahr knapp 20 Millionen Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre geleitet. Im Vergleich zum Jahr 1990 waren dies sogar 66 Millionen Tonnen CO2 weniger.»

Die Wirtschaftskrise wird sich nach Angaben des UBA-Präsidenten erst 2009 mit geringeren CO2-Emissionen auswirken. «Das ist kein Grund, beim Klimaschutz nachzulassen», sagte Flasbarth. Im Gegenteil müssten verstärkt auch Landwirtschaft und Verkehr zu Einsparungen herangezogen werden. Der gestiegene CO2-Ausstoß der Privathaushalte ist laut UBA ein statistischer Effekt und geht auf den niedrigeren Heizöl-Absatz nach Einführung der erhöhten Mehrwertsteuer 2007 zurück: So wurden Ölkäufe auf Ende 2006 vorgezogen, so dass die reduzierten Umsätze 2007 im Normaljahr 2008 zu künstlich hohen Wachstumsraten führten.

DPA

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