08.12.2025

Christoph-Schmelzer-Preis an zwei junge Forscherinnen verliehen

Cristina Totis von der TU Darmstadt und Stefanie Bertschi von der TU Dresden erhielten die Auszeichnung für ihre Dissertationen auf dem Gebiet der Tumortherapie mit Ionenstrahlen.

Zwei junge Forscherinnen wurden in diesem Jahr mit dem Christoph-Schmelzer-Preis geehrt: Dr. Cristina Totis von der Technischen Universität Darmstadt und Dr. Stefanie Bertschi von der Technischen Universität Dresden erhielten den Preis als Würdigung für ihre Dissertationen. Mit der Auszeichnung prämiert der Verein zur Förderung der Tumortherapie mit schweren Ionen jährlich herausragende Promotionsarbeiten auf dem Gebiet der Tumortherapie mit Ionenstrahlen. Die Forschenden konnten die Auszeichnung am 20. November bei einer Festveranstaltung auf dem GSI-/FAIR-Campus in Darmstadt entgegennehmen.

Die Schmelzerpreis-Verleihung 2025, die Preisträgerinnen Dr. Cristina Totis (2. v. l.) und Dr. Stefanie Bertschi (3. v. l.), mit Dr. Michael Scholz und Prof. Klemens Zink vom Verein Tumortherapie
Die Schmelzerpreis-Verleihung 2025, die Preisträgerinnen Dr. Cristina Totis (2. v. l.) und Dr. Stefanie Bertschi (3. v. l.), mit Dr. Michael Scholz (l.) und Prof. Klemens Zink (r.) vom Verein Tumortherapie
Quelle: Christian Schmitt / GSI

Cristina Totis beschäftigte sich in ihrer Disser­tation mit dem Titel „The immuno­genic potential of carbon ions and the involved mechanisms in tumor cells” mit den Möglich­keiten einer Bestrah­lung mit Kohlen­stoff­ionen, um das Immun­system zu akti­vieren und eine systemi­sche Anti-Tumor-Wirkung zu erzielen. Sie unter­suchte, wie die Bestrah­lung mit Kohlen­stoff­ionen im Vergleich zu herkömm­lichen Röntgen­strahlen das immuno­gene Potenzial von strahlen­resis­tenten Brust­krebs- und Osteo­sarkom-Tumor­zellen beein­flusst. Die Ergeb­nisse zeigen, dass Bestrah­lung mit Kohlen­stoff­ionen stärker als Röntgen­strahlen zur Frei­setzung bestimm­ter immun­stimulie­render Moleküle führt, was auf eine verstärkte Akti­vie­rung des Immun­systems hin­deutet. Die Arbeit liefert damit wichtige Erkennt­nisse für die Kombi­nation von Schwer­ionen-Therapie und Immun­therapien. Dr. Totis führte ihre experi­men­tellen Arbei­ten in der Abtei­lung für Bio­physik am GSI unter der Lei­tung von Profes­sorin Claudia Four­nier durch. Derzeit ist sie als Post­dokto­randin an der Mayo Clinic in Jackson­ville, Florida, tätig, wo das erste Kohlen­stoff­ionen-Therapie­zentrum der USA entsteht.

Mehr zum Schmelzerpreis

Photo
Photo
Photo

Stefanie Bertschi hat für ihre Arbeit mit dem Dis­serta­tions­thema „Towards the application of prompt-gamma imaging in online adaptive proton therapy“ die Prompt-Gamma-Bild­gebung (PGI) als Veri­fikations­methode für dieonline-adaptive Protonen­therapie (OAPT) weiter­entwickelt, um deren Präzi­sion zu verbes­sern und damit gesundes Gewebe zu schonen. Sie hat dazu den Work­flow der PGI opti­miert und erfolg­reich im Rahmen einer laufenden klini­schen Studie imple­men­tiert. Darüber hinaus konnte sie zeigen, dass PGI ein erheb­liches Poten­tial zur Redu­zie­rung der Sicher­heits­säume bei Prostata­krebs­patienten bietet und damit ein wichtiges Werk­zeug für die Qualitäts­sicherung in der OAPT darstellt.

Das Preisgeld für die Disserta­tionen beträgt jeweils 1500 Euro. Benannt ist die Aus­zeich­nung nach Prof. Christoph Schmelzer, dem Mitbe­gründer und ersten Wissen­schaft­lichen Geschäfts­führer von GSI. Die Nachwuchs­förderung auf dem Gebiet der Tumor­therapie mit Ionen­strahlen hat inzwi­schen eine lang­jährige Kontinu­ität, bereits zum 27. Mal wurde der Preis nun verge­ben. Die Themen der ausge­zeich­neten, wissen­schaft­lichen Arbeiten sind von grund­legender Bedeutung für die Weiter­entwick­lung der Ionen­strahl­thera­pie, da die Ergeb­nisse der prämierten Arbeiten oftmals Einzug in die klini­sche Anwen­dung finden. [GSI / dre]

Anbieter

GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH

Planckstraße 1
64291 Darmstadt
Deutschland

Kontakt zum Anbieter







Content Ad

Auf der Suche nach dem besten Signal-Rausch-Verhältnis?

Auf der Suche nach dem besten Signal-Rausch-Verhältnis?

Bringen Sie Ihre Messungen auf ein neues Level - wie weltweit bereits mehr als 1000 Labore vor Ihnen. Der MFLI Lock-In Verstärker setzt Maßstäbe in der Signalanalyse und in einem herausragenden Signal-Rausch-Verhältnis.

Anbieter des Monats

SmarAct GmbH

SmarAct GmbH

Mit der Entwicklung und Produktion von marktführenden Lösungen im Bereich hochpräziser Positioniertechnik, Automatisierungslösungen und Metrologie begleitet die SmarAct Group ihre Kunden zuverlässig bei der Realisierung ihrer Ziele.

Meist gelesen

Photo
07.10.2025 • NachrichtPanorama

Makroskopisches Quantentunneln

John Clarke, Michel H. Devoret und John M. Martinis erhalten den Physik-Nobelpreis 2025 für die Entdeckung des makroskopischen quantenmechanischen Tunnelns und der Energiequantisierung in einem elektrischen Schaltkreis.

Photo
22.09.2025 • NachrichtPanorama

Phasenübergänge in Pastasaucen

Der Ig Nobel-Preis in der Kategorie Physik geht an ein Forschungsteam aus Italien, Spanien, Deutschland und Österreich für die Anleitung zu perfekter „Cacio e Pepe“-Pasta.

Themen