Daten im Rauschen
Neues Multiplexverfahren nutzt Korrelationen im Rauschen in verschiedenen Übertragungskanälen.
Um möglichst viele Informationen gleichzeitig von A nach B zu übertragen, haben Wissenschaftler und Ingenieure in den letzten Jahrzehnten immer ausgefeiltere Methoden entwickelt. Allgemein als Multiplexverfahren bezeichnet, erlauben diese Techniken, mehr Signale zu übermitteln, als Übertragungskanäle vorhanden sind. Wissenschaftler der ETH Zürich haben nun eine neues Multiplexverfahren erfunden, das auf Rauschen basiert – also auf etwas, das man normalerweise eigentlich vermeiden möchte.
Shawn Divitt, der als Doktorand in der Arbeitsgruppe von Lukas Novotny am Departement Informationstechnologie und Elektrotechnik vor zwei Jahren den Anstoß zur Entwicklung der neuen Technik gab, war eigentlich schon fast mit seiner Doktorarbeit fertig, als ihm eine Idee kam. In einem Doppelspalt-
„Die Idee war, dieses Prinzip zu verallgemeinern und damit Informationen zu kodieren“, erklärt Divitt. Dazu berechnete er die Korrelationen zwischen mehreren räumlich getrennten Lichtwellen, die zum Beispiel durch gebündelte Glasfasern übertragen werden. „Das Interessante dabei ist, dass die Korrelationen paarweise zwischen den Lichtwellen bestehen, wodurch die Zahl dieser Korrelationen nicht linear mit der Anzahl der Lichtwellen ansteigt, sondern in etwa quadratisch“, sagt Divitt.
Im Prinzip sollte es daher zum Beispiel möglich sein, mit vier Lichtwellen sechs Bits an Information in Form von Korrelationen zu kodieren, mit acht Lichtwellen 28 Bits, und so fort. Der Wert „1“ eines Bits kann dann durch eine positive Korrelation (synchrones Rauschen), der Wert „0“ dagegen durch eine negative Korrelation dargestellt werden.
Auf dem Papier funktionierte diese Art der „Korrelations-
Die Ergebnisse analysierte Divitt anschließend und stellte fest, dass seine Methode tatsächlich funktionierte. Mittlerweile haben er und sein Doktorvater bereits ein Patent dafür eingereicht. „So eine Art von Forschung ist natürlich schon etwas ungewöhnlich“, sagt Novotny dazu. „Sie war auch nur machbar, weil die ETH die entsprechenden Freiräume bereitstellt, um auch mal wilde Ideen zu testen – im Zweifelsfall sogar aus der Ferne.“
Von ihrem Verfahren versprechen sich Divitt und Novotny einerseits die Möglichkeit, die Übertragungskapazitäten von Glasfaserkabeln noch weiter zu erhöhen. Da ihre Methode kein kohärentes Laserlicht voraussetzt, sondern auch mit normalen Lichtquellen funktioniert, sollte sie zudem auch billiger sein als konventionelle Technologien. Andererseits könnte die Korrelations-
ETH Zürich / DE
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