Quantum Brilliance und Fraunhofer IAF nehmen Quantenbeschleuniger in Betrieb
Europas erster kompakter Quantenbeschleuniger auf Basis von NV-Zentren in Diamant ermöglicht hybrides Quanten-Klassisches Computing durch sein Quantum Development Kit (QB-QDK2.0) der zweiten Generation.
Um seine Forschung im Bereich Quantencomputing weiter voranzutreiben, erweiterte das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF im Juni 2025 seine Infrastruktur um das neueste System des deutsch-australischen Herstellers Quantum Brilliance.

Europas erster kompakter Quantenbeschleuniger auf Basis von Stickstoff-Vakanz-Zentren (NV-Zentren) in Diamant kommt ohne Kryotechnik aus, passt in ein handelsübliches 19-Zoll-Serverrack und ermöglicht energieeffizientes, hybrides quanten-klassisches Computing in herkömmlichen IT-Umgebungen. „Das ist wahrscheinlich das erste Mal, dass jemand bei der Installation eines Quantencomputers gefragt hat: ‚Was machen wir mit dem freien Platz im Rack?‘“, bemerkt Prof. Rüdiger Quay, Institutsleiter am Fraunhofer IAF.
Das QB-QDK2.0 ist ein Rechenknoten, der Quantenprozessoren (QPUs) mit klassischen Co-Prozessoren, darunter NVIDIA-GPUs und -CPUs, in einem einzigen kompakten Modul vereint. Diese Nähe ermöglicht die effiziente Implementierung hybrider quanten-klassischer Algorithmen, insbesondere in Bereichen wie dem quantenbasierten maschinellen Lernen, in denen klassische und quantenbasierte neuronale Netzwerke zusammenlaufen.
„Mit der Installation und Inbetriebnahme unseres QB-QDK2.0 am Fraunhofer IAF hat Quantum Brilliance die Grundlage dafür geschaffen, dass Partner mit NV-basiertem Quantencomputing arbeiten können.Diese Entwicklung eröffnet neue Möglichkeiten für die Spitzenforschung und Anwendungen im Bereich Quantencomputing. Wir freuen uns darauf, die Zusammenarbeit mit der breiteren Community in Deutschland und Europa fortzusetzen und neue Möglichkeiten in diesem Bereich zu erkunden“, erklärt Mark Mattingley-Scott, Europachef und Chief Revenue Officer von Quantum Brilliance.
Die Installation des neuen Systems wurde von der SVA System Vertrieb Alexander GmbH unterstützt. Mit ihrer umfassenden Projekterfahrung im Bereich hochwertiger IT-Produkte wurde das QB-QDK2.0 im Mai 2025 installiert.
Computer auf Basis von NV-Zentren in Diamant bieten mehrere Vorteile gegenüber vergleichbarer Quantencomputing-Hardware: Sie haben lange Kohärenzzeiten, sodass Quanteninformationen über längere Zeiträume gespeichert werden können. Darüber hinaus sind sie unempfindlich gegenüber Umgebungsgeräuschen und anderen äußeren Einflüssen, was sie zu einer idealen Plattform für stabile Quantenoperationen und industrielle Anwendungen auch bei Raumtemperatur macht.