15.04.2021 • Klimaforschung

Den Klimawandel verstehen und handeln

DPG übernimmt Schirmherrschaft für neues MINT-Bildungsprogramm.

Der Klimawandel ist die größte Heraus­forderung für die Menschheit im 21. Jahrhundert und ein zentrales Thema der Zukunft heutiger Schülerinnen und Schüler. Grund­gedanke des neuen Bildungs­programms „Der Klima­wandel: verstehen und handeln“ ist, Ursachen und Folgen des Klima­wandels zu beleuchten sowie Chancen aufzuzeigen, was man konkret gegen den menschen­gemachten Klima­wandel tun kann.

Abb.: Alle wissen­schaft­lichen Hinter­gründe sind aus­führ­lich in...
Abb.: Alle wissen­schaft­lichen Hinter­gründe sind aus­führ­lich in einem über hundert­seitigen Hand­buch be­schrieben und schul­ge­recht auf­be­reitet. (Bild: LMU)

„Nur wer die wissen­schaft­lichen Hinter­gründe kennt und versteht, kann verantwort­lich handeln, Veränderungen bewirken und zur nach­haltigen Entwicklung beitragen“, sagt Lutz Schröter, Präsident der DPG, die jetzt die Schirm­herrschaft für das Projekt übernommen hat.

Zentrales Element des Bildungs­programms ist der Klima­koffer für Schulen. Mit relativ einfachen Experi­menten können Schüler­gruppen unter anderem Versuche zur Absorption von Wärme­strahlung durch CO2 sowie zu den Auswirkungen des Klima­wandels auf das Klima­system der Erde am Beispiel der Versauerung der Meere durchführen. Insgesamt umfasst der Klima­koffer fünf Module mit zwölf Experi­menten bzw. Aktivitäten.

Alle wissenschaftlichen Hinter­gründe sind ausführlich in einem über hundert­seitigen Handbuch beschrieben und schul­gerecht aufbereitet. Darüber hinaus bietet das Programm eine Vielzahl zusätz­licher Materialien an bis hin zu weiteren Unterrichts­modulen für Einsätze in der Grund­schule bis zur Sekundar­stufe II.

Das Programm wurde von Cecilia Scorza, Astro­physikerin und Koordi­natorin der Öffentlich­keits­arbeit der Fakultät für Physik der LMU, initiiert und konzipiert. Sie sagt: „Die Astronomie zeigt uns, wie viele Ereignisse zusammen­kommen mussten, damit ein bewohn­barer Planet wie die Erde entstehen konnte. Wir möchten unseren Teil zu ihrem Schutz beitragen.“

„Den MINT-Fächern kommt eine heraus­ragende Bedeutung zu“, sagt Harald Lesch von der Ludwig-Maxi­milians-Universität München, einem der Projekt­leiter. „Ein entsprechend ansprechender Unter­richt in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Geografie ist zur Lösung der anstehenden Probleme der Menschheit wie dem menschen­gemachten Klima­wandel daher unabdingbar.“

Das Bildungsprogramm „Der Klima­wandel: verstehen und handeln“ ist in die drei Bereiche Verstehen, Zukunfts­gestaltung und Zusammen handeln gegliedert. Die Materialien zeigen Schülerinnen und Schüler, wie sie in Gruppen konkret aktiv werden können und durch effektive klima­schützende Verhaltens­weisen ihren CO2-Fußabdruck verkleinern können. Zudem hoffen die Projekt­leiter, dass die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen mit nach Hause nehmen und dort mit ihren Familien besprechen und umsetzen.

Das zunächst in Bayern erfolgreich entwickelte Projekt soll nun allen Schülerinnen und Schülern bekannt und zugänglich gemacht werden. Dazu braucht es Lehrer­fort­bildungen, vor allem aber engagierte Lehrkräfte in allen Fächern, die die Klima­problematik in ihren Unterricht integrieren. Die DPG-Steuer­gruppe der Arbeits­gruppe Schule will zukünftig das Programm mit ihrer Expertise unter­stützen und Lehrerinnen und Lehrern bundesweit Anregungen und Hilfen bei der Umsetzung geben.

DPG / LMU / RK

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