Der Zwergstern und die sieben Planeten
Sieben erdgroße Planeten mit gemäßigtem Klima umkreisen vierzig Lichtjahre entfernten Stern.
In einer Entfernung von nur vierzig Lichtjahren haben Astronomen ein System aus sieben erdgroßen Planeten entdeckt. Alle Planeten wurden entdeckt, während sie vor ihrem Zentralstern vorbeizogen, dem besonders kühlen Zwergstern TRAPPIST-1. Drei der Planeten liegen in der lebensfreundlichen Zone des Sterns und könnten auf ihren Oberflächen Ozeane aus Wasser beherbergen, wodurch die Möglichkeit steigt, dass es dort Leben gibt. Das System stellt sowohl in der Anzahl an bisher gefundenen erdgroßen Planeten als auch in der Zahl von Planeten, auf denen flüssiges Wasser auf der Oberfläche möglich ist, einen neuen Rekord auf.
Künstlerische Darstellung des Planetensystems TRAPPIST-1. (Bild: N. Bartmann, ESO / spaceengine.org)
Rückschlüsse auf die Größe, Zusammensetzung und Umlaufbahn der sieben Planeten konnten die Astronomen mit Hilfe der Verringerung der gemessenen Lichtintensität des Sterns ziehen, die auftritt, wenn die Planeten am Zentralstern vorbeiziehen und ihn für diese Zeit etwas verdunkeln — ein Ereignis, das als Transit bezeichnet wird. Sie fanden heraus, dass zumindest die inneren sechs Planeten in Größe und Temperatur mit der Erde vergleichbar sind.
Mit gerade einmal acht Prozent der Sonnenmasse ist TRAPPIST-1 für stellare Verhältnisse sehr klein und erscheint trotz der geringen Entfernung sehr leuchtschwach. Astronomen vermuten, dass solche Zwergsterne viele erdgroße Planeten auf engen Umlaufbahnen beherbergen, wodurch sie bei der Suche nach außerirdischem Leben vielversprechende Ziele sein könnten, auch wenn es sich bei TRAPPIST-1 um das erste entdeckte System dieser Art handelt.
„Der Energieausstoß von Zwergsternen wie TRAPPIST-1 ist deutlich geringer als der unserer Sonne“, erläutert Amaury Triaud, ein Mitglied des Entdecker-
Das Team fand heraus, dass alle Planeten in dem System von der Größe her mit der Erde vergleichbar oder etwas kleiner sind. Die sich ergebenden Dichten legen nahe, dass es sich zumindest bei den innersten sechs vermutlich um Gesteinsplaneten handelt. Die Planetenumlaufbahnen sind nicht viel größer als die des galileischen Mondsystems des Planeten Jupiter und kleiner als die Umlaufbahn von Merkur im Sonnensystem. Die geringe Größe und die niedrige Temperatur von TRAPPIST-1 haben jedoch zur Folge, dass ähnlich viel Energie auf den Planeten ankommt wie auf den inneren Planeten unseres Sonnensystems.
Eventuell könnten sogar alle sieben Planeten auf ihrer Oberfläche flüssiges Wasser besitzen. Klimamodelle deuten darauf hin, dass die innersten Planeten vermutlich zu heiß für flüssiges Wasser auf der Planetenoberfläche sind, außer vielleicht auf einem kleinen Bruchteil ihrer Oberflächen. Der Abstand des äußersten Planeten des Systems ist noch nicht bestätigt, außerdem ist er wahrscheinlich zu weit vom Zentralstern entfernt und damit auch zu kalt für flüssiges Wasser — vorausgesetzt, es gibt keine alternativen Aufheizprozesse. Die drei mittleren Planeten stellen jedoch den heiligen Gral für Planeten-
Diese neue Entdeckung macht das TRAPPIST-1-System zu einem sehr wichtigen Ziel zukünftiger Untersuchungen. Das Hubble-
ESO / RK