11.10.2007 • Nobelpreise

Deutsche Chemie-Nobelpreisträger seit 1901

Bisher haben 27 deutsche Forscher den Chemie-Nobelpreis erhalten. Zu den bekanntesten Preisträgern zählen Fritz Haber, Karl Bosch, Friedrich Bergius und Otto Hahn.

Deutsche Chemie-Nobelpreisträger seit 1901

Hamburg (dpa) - Bisher haben 27 deutsche Forscher den Chemie-Nobelpreis erhalten. Zu den bekanntesten Preisträgern zählen Fritz Haber, Karl Bosch, Friedrich Bergius und Otto Hahn. Als 28. Deutscher wurde am Mittwoch Gerhard Ertl vom Fritz-Haber-Institut in Berlin ausgezeichnet. Nachfolgend die bisherigen deutschen Chemie- Nobelpreisträger seit 1901:

  • 1988: Johann Deisenhofer, Robert Huber und Hartmut Michel erhalten den Nobelpreis für die Bestimmung der dreidimensionalen Struktur eines Eiweißes, das eine wichtige Rolle bei der Photosynthese spielt.

  • 1979: Georg Wittig bekommt einen Teilpreis für neue Möglichkeiten der Synthese organischer Stoffe. Die von ihm entdeckte «Wittig-Reaktion» wird bei der Vitamin-Synthese genutzt.

  • 1973: Ernst Otto Fischer erhält einen Teilpreis für Arbeiten über die Chemie der metallorganischen sogenannten «Sandwich-Verbindungen».

  • 1967: Manfred Eigen wird ausgezeichnet mit einem Teil des Chemie-Nobelpreises für Untersuchungen mit extrem schnellen chemischen Reaktionen, die in biologischen Systemen eine Rolle spielen.

  • 1963: Karl Ziegler erhält einen Teilpreis für Entdeckungen auf dem Gebiet der Chemie und Technologie von Hochpolymeren. Dazu zählen etwa Polyethylen, Polystyrol und künstliche Kautschuke.

  • 1953: Hermann Staudinger für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie, die zur Entwicklung der plastischen Kunststoffindustrie beitrugen.

  • 1950: Otto Paul Hermann Diels und Kurt Alder teilen sich den Chemie- Nobelpreis. Geehrt werden sie für Entdeckung und Entwicklung der Dien-Synthese. Diese eröffnete Möglichkeiten zur Entwicklung von Insektiziden.

  • 1944: Otto Hahn erhält den Preis für seine Entdeckung der Kernspaltung von Atomen. Hahn, der mit seiner Entdeckung der Menschheit ungeheure Möglichkeiten zur Nutzung der Atomenergie eröffnete, wandte sich entschieden gegen den kriegerischen Einsatz der Atomkraft.

  • 1939: Adolf Friedrich Johann Butenandt bekommt einen Teilpreis für seine Arbeiten über Sexualhormone. Seine Isolation und teilweise Synthese von weiblichen und männlichen Hormonen war Voraussetzung zur Entwicklung der Anti-Baby-Pille.

  • 1938: Richard Kuhn wird für seine Arbeiten über Karotinoide und Vitamine ausgezeichnet.

  • 1931: Karl Bosch und Friedrich Bergius bekommen die Ehrung für ihre Entdeckung und Entwicklung der chemischen Hochdruckverfahren, die zur Kohleverflüssigung und zur Produktion synthetischer Treibstoffe eingesetzt wurden.

  • 1930: Hans Fischer erhält den Chemie-Nobelpreis für seine Forschungen über die Zusammensetzung des roten Blut- und grünen Blattfarbstoffes und die Synthese des farbgebenden Blutbestandteils Hämin.

  • 1928: Adolf Otto Reinhold Windaus wird für die Erforschung des Aufbaus der Sterine und ihres Zusammenhanges mit den Vitaminen geehrt. Windaus, der u.a. die Struktur des Cholesterins ermittelte, gilt als Begründer der modernen Vitaminforschung.

  • 1927: Heinrich Otto Wieland für die Erforschung der Zusammensetzung der Gallensäure und verwandter Substanzen.

  • 1925: Richard Adolf Zsigmondy für die Erforschung kolloidaler Lösungen. Er entwickelte Ultramikroskope, die wichtige Werkzeuge für die Kolloidforschung wurden.

  • 1920: Walther Hermann Nernst für seine thermochemischen Arbeiten. Nernst entwickelte die Theorie, dass der absolute Nullpunkt nie erreicht werden kann.

  • 1918: Fritz Haber für die Synthese von Ammoniak, das Grundlage für die Kunstdüngerproduktion wurde.

  • 1915: Richard Martin Willstätter für seine Untersuchungen der Farbstoffe im Pflanzenreich. Er ermittelte u.a. die Struktur des Chlorophylls.

  • 1910: Otto Wallach für Verdienste um die Entwicklung der organischen Chemie. Mit der Synthese von etherischen Ölen (Aromastoffe) eröffnete er der Parfümindustrie gewaltige neue Möglichkeiten.

  • 1909: Wilhelm Ostwald insbesondere für seine Arbeiten über die Katalyse. Er gilt als Begründer der physikalischen Chemie in Deutschland.

  • 1907: Eduard Buchner für seine biochemischen Untersuchungen und die Entdeckung der zellfreien Gärung (alkoholische Gärung ohne Hefezellen mit Hilfe eines Enzyms).

  • 1905: Adolf von Baeyer u.a. für seine Arbeiten über organische Farbstoffe. Ihm gelang die Vollsynthese des Farbstoffes Indigo, die zur Grundlage der sich entwickelnden Farbenindustrie wurde.

  • 1902: Hermann Emil Fischer für seine synthetischen Arbeiten auf dem Gebiet der Zucker- und Puringruppen. Der als Pionier der Naturstoffchemie geltende Entdecker des Schlafmittels Veronal ermöglichte die synthetische Herstellung u.a. von Traubenzucker.

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