23.01.2007

Deutsche Forschung im Vergleich

In den traditionellen Forschungsfeldern ist Deutschland weiterhin führend. Defizite gibt es dagegen bei zukunftsträchtigen Technologien.

In den traditionellen Forschungsfeldern ist Deutschland weiterhin führend. Defizite gibt es dagegen bei zukunftsträchtigen Technologien.

Berlin (dpa) - Deutschland hinkt bei zukunftsträchtigen Technologien wie der Stammzellenforschung im internationalen Vergleich hinterher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von weltweit mehr als 700 000 Patenten, die die Boston Consulting Group (BCG) am Dienstag in Berlin vorstellte. Weiterhin führend ist Deutschland laut Studie, die Patente zwischen 1998 und 2005 untersuchte, bei eher traditionellen Technologien wie dem Autommobilbau, der Umwelttechnologie und in den Technologien für erneuerbare Energie.

In Wachstumsfeldern wie Computer- und Unterhaltungstechnologie, Mikroelektronik und der so genannten roten oder medizinischen Biotechnologie wie eben der Stammzellenforschung sei Deutschland weit abgeschlagen, sagte BCG-Geschäftsführer Peter Strüven. Je rasanter die Entwicklung auf einem Forschungsfeld sei, um so schwächer sei die deutsche Position. Aus einigen Forschungsfeldern habe sich Deutschland nahezu verabschiedet.

Die Unternehmensberater kritisierten, dass deutsche Wissenschaftler im Vergleich zu ihren ausländischen Kollegen strukturell benachteiligt seien. Im Jahr 2004 wurden demnach in Deutschland rund 52 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben. In den USA waren es dagegen etwa 241 Milliarden Euro und in Japan 112 Milliarden Euro. «Unter diesen Bedingungen werden gute Forscher ins Ausland abwandern», warnte Strüven.

Vor allem vom asiatischen Kontinent drohe Konkurrenz. Immer mehr Innovation kommen der BCG zufolge aus Asien. China werde im Jahr 2013 das Niveau des deutschen Budgets für Forschung und Entwicklung erreichen.

Die Berater fordern Bund und Länder daher auf, ihre Förderprojekt besser zu koordinieren. Zugleich empfehlen sie, dass sich die deutsche Forschungsförderung auf die zukunftsfähigen Technologiefelder konzentrieren solle. «Eine freie Forschung können wir uns nicht mehr leisten, die Förderung muss zielgerichtet sein», sagte Strüven.

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