21.05.2012

Deutsches Forschungsnetz wird mit Glasfasern schneller

Der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e.V. stattet bis Ende 2012 sämtliche Glasfaserverbindungen im Wissenschaftsnetz X-WiN mit Multi-Terabit-Technologie aus.

Mehr als 750 Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland haben mit dem X-WiN Zugang zum globalen Verbund der Wissenschaftsnetze und zum allgemeinen Internet. Über das X-WiN ermöglicht der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e.V. (DFN-Verein) zusätzlich maßgeschneiderte Spezialnetze für wissenschaftliche Communities und für die Wissenschaft wichtige netznahe Kommunikationsdienste wie Voice-over-IP, Videoconferencing, Roaming oder Public-Key-Infrastrukturen.

Anschlüsse mit einer Kapazität von bis zu 40 Gigabit pro Sekunde und eine Streckenlänge der Glasfasern von ca. 11.000 Kilometern machen das X-WiN heute bereits zu einem der größten und leistungsfähigsten Wissenschaftsnetze weltweit. Die neue Multi-Terabit-Technologie ist ein wichtiger Baustein, damit das Netz auch zukünftig die Anforderungen von Wissenschaft und Forschung in Deutschland erfüllen kann.

Der DFN-Verein hatte im November 2011 die für die neue optische Plattform benötigten Übertragungskomponenten in einem europaweiten Vergabeverfahren in den Wettbewerb gestellt. Zu den Anforderungen gehörte neben der Bereitstellung der hohen Übertragungskapazität insbesondere die Möglichkeit, neue Verkehrswege flexibel und mit sehr kurzen Vorlaufzeiten schalten zu können. Eine große Zahl von Netzausrüstern hatte sich für die Teilnahme am Vergabeverfahren beworben und im April 2012 sehr Angebote eingereicht.

Der Zuschlag im Vergabeverfahren wurde an das Unternehmen ECI Telecom GmbH erteilt, dessen Apollo OMLT-System (Optimized-Multi-Layer-Transport) zukünftig zum Erfolg des Wissenschaftsnetzes X-WiN beitragen wird. ECI Telecom GmbH stellt seit 1984 Netzwerktechnologie her und ist heute als Lieferant für große Netzbetreiber weltweit vertreten.

Bei der Umstellung des X-WiN von dem bisher genutzten Gigabit-Netz auf die neue Multi-Terabit-Technologie werden die optischen Übertragungskomponenten an den 69 Standorten im X-WiN jeweils innerhalb weniger Stunden ausgetauscht, ohne dass der laufende Betrieb hiervon beeinträchtigt sein soll. Eine umfangreiche Logistik zur Überbrückung der jeweils betroffenen Standorte macht die Erneuerung des gesamten Netzes „im laufenden Uhrwerk“ möglich. Da die wissenschaftlichen Einrichtungen in der Regel mit zwei unabhängigen Datenleitungen an das X-WiN angebunden sind, können Beeinträchtigungen des laufenden Netzbetriebs für die insgesamt ca. 2,5 Millionen Studierenden und Wissenschaftler weitgehend vermieden werden.

Profitieren werden von der Umstellung auf die Multi-Terabit-Technologie nicht nur einzelne Wissenschaftler oder Studierende. Erhebliche Potenziale birgt dieser Schritt auch insgesamt für die deutsche Wissenschaft, die auf eine nahtlose und leistungsfähige Einbindung in die globalen Datennetze der internationalen Wissenschafts-Kollaborationen angewiesen ist.

DFN / PH

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