24.10.2007

«Discovery» auf dem Weg zur ISS

Nach einem Bilderbuchstart der US-Weltraumfähre «Discovery» am Dienstag sind die sieben Astronauten auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS.

«Discovery» auf dem Weg zur ISS

Washington/Cape Canaveral (dpa) - Nach einem Bilderbuchstart der US-Weltraumfähre «Discovery» am Dienstag sind die sieben Astronauten auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS. Wichtigste Aufgabe ist es aber an diesem Mittwoch zunächst, zu untersuchen, ob der überlebenswichtige Hitzeschild beim Start intakt geblieben ist. Dabei soll geklärt werden, ob beim Start abgefallene Teile der Isolierung der Außentanks die Hitzekacheln beschädigt haben. Zugleich müssen die Astronauten, darunter auch ein Italiener, sich auf das für Donnerstag geplante Andocken an der ISS vorbereiten.

Der 14-tägige Einsatz der «Discovery» ist vor allem für die europäische Raumfahrt von besonderer Bedeutung. Hauptaufgabe ist es, das rund 15 Tonnen schwere Verbindungsmodul «Harmony» an der ISS anzubringen. Daran soll bereits im Dezember das europäische Weltraumlabor «Columbus» angekoppelt werden. NASA-Experten betonen, die Montagearbeiten seien diesmal besonders schwierig. «Da liegen eine ganze Menge Herausforderungen vor uns», sagte Bill Gerstenmaier, einer der verantwortlichen NASA-Experten. «Es ist eine ziemlich komplexe Montagearbeit», sagte auch «Discovery»-Kommandantin Pamela Melroy (46).

Neben der Montage von «Harmony» steht eine weitere, schwierige Aufgabe bevor: Die Astronauten sollen eine Halterung mit riesigen Solarsegeln mit Hilfe zweier Roboterarme an ihren endgültigen Platz verschieben. Die Sonnensegel waren im Jahr 2000 mitten auf der Station montiert worden, um diese mit Strom zu versorgen. Jetzt sollen die Solarflügel mit ihrer Spannweite von 73 Metern an einer anderen Stelle ausgefahren werden.

Der Shuttle hatte pünktlich am um 17.38 MESZ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida abgehoben. «Es war einer der saubersten Starts, die ich jemals erlebt habe», sagte ein NASA- Sprecher. Nach Angaben der NASA lösten sich beim Start lediglich sechs kleinere Schaumstoffstücke von der Isolierung der Außentanks. Ein genaues Bild, ob dadurch Hitzekacheln der Raumfähre beschädigt wurden, könne man sich aber erst später machen.

2003 war die Raumfähre «Columbia» bei der Rückkehr in die Atmosphäre verglüht, weil der Hitzeschild beim Start beschädigt worden war. Alle sieben Astronauten an Bord kamen damals ums Leben. In der vergangenen Woche hatten Sicherheitsexperten der NASA wegen Schäden an drei Hitzekacheln der «Discovery» für eine Verschiebung des Starts plädiert. Nach eingehender Prüfung befand die NASA-Leitung dann aber, dass keine Gefahr bestehe.

Die Zeitung «New York Times» sprach dennoch von einer «riskanten Mission». Wörtlich hieß es in einem Kommentar: «Lasst uns die Daumen drücken, dass sich dieses Urteil (der NASA) als richtig erweist.»

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