02.06.2008

«Discovery» auf dem Weg zur ISS

Mit einem japanischem Labor-Modul und russischen Toiletten-Ersatzteilen an Bord ist die US-Raumfähre «Discovery» auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS.

«Discovery» auf dem Weg zur ISS

Washington (dpa) - Mit einem japanischem Labor-Modul und russischen Toiletten-Ersatzteilen an Bord ist die US-Raumfähre «Discovery» auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS. Der Space Shuttle hob am Samstag mit sieben Astronauten planmäßig um 23.02 Uhr MESZ auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral (US-Staat Florida) ab. Hauptaufgabe ist es, ein weiteres Teil für das japanische Weltraumlabor «Kibo» zu installieren. Zudem erwarten die Bewohner der ISS auf die Reparatur der Weltraumtoilette, die seit über einer Woche kaputt ist. Das Andocken der «Discovery» an der ISS ist für Montag geplant. Die gesamte Mission soll 14 Tage dauern.

«Das war ein toller Tag», meinte der Manager der US- Weltraumbehörde NASA, Mike Griffin, zum «sauberen Start» des Shuttle. Es wurden keinerlei Probleme gemeldet. «Es ist einfach toll, sich zurückzulehnen, und zu sehen, wie das Start-Team seine Arbeit macht», sagte der NASA-Verantwortliche für den Start, Mike Leinbach.

Es ist der dritte Shuttle-Start in diesem Jahr. Bereits im März hatte eine Raumfähre erste Bauteile des japanischen Labors ins All gebracht. Das Modul, das nun montiert werden soll, ist mit einer Länge von mehr als zwölf Metern und einem Durchmesser von knapp fünf Metern ungewöhnlich groß. Zur Installation sind zwei Außeneinsätze geplant. Bei einem dritten soll ein Stickstofftank montiert werden.

Im «Kibo»-Labor sind in den nächsten Jahren rund 100 Experimente geplant, etwa zur Entwicklung von Medikamenten wie hochwertigen Protein-Kristallen zur Heilung von Allergien. Zudem wollen die Japaner in dem Labor Halbleiter und andere Materialien in der Schwerelosigkeit entwickeln. Endgültig soll «Kibo» nach einer dritten Lieferung zum Jahresende fertiggestellt werden.

Zudem wartet die dreiköpfige ISS-Besatzung sehnlichst auf eine Pumpe und Ersatzteile, mit denen die Toilette auf der Raumstation repariert werden soll. Das einzige WC auf der Station ist russischer Machart, die Ersatzteile mussten daher zunächst in die USA geflogen werden.

Derzeit müssten sich die Männern mit einer nicht näher bezeichneten Toiletten-«Alternative» behelfen, die laut NASA sehr unbequem sei und «manuelle Intervention» der Benutzer erfordere. Zeitweise konnten die Astronauten der ISS zum Austreten auf die angedockte russischen Sojus-Kapsel ausweichen. Doch deren Kapazität sei erschöpft, hieß es.

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