'Discovery'-Start erneut verschoben - Leck in Wasserstoff-Leitung
NASA sprach von einer Verlegung des Starts um mindestens 24 Stunden
Washington (dpa) – Die geplante Mission der US-Raumfähre «Discovery» steht unter keinem guten Stern: Die Weltraumbehörde NASA hat den Start des Orbiters am 11. März 2009 abermals verschoben - diesmal wegen eines Lecks in einer Wasserstoff-Leitung. Schon in den Wochen davor war der Flug zur Internationalen Raumstation ISS wegen Ventil- Problemen immer wieder auf einen neuen Termin gelegt worden. Wann es nun zu einem neuen Startversuch kommen soll, war zunächst offen. In der Nacht zum 12. März MEZ sprach die NASA von einer Verlegung des Starts «um mindestens 24 Stunden». Die Raumfähre sollte eigentlich frühmorgens am 12. März MEZ abheben.
Der Flug der «Discovery» ist der erste von fünf geplanten Shuttle- Starts in diesem Jahr. Die Raumfähre soll mit sieben Astronauten an Bord zur ISS fliegen. Wichtigste Aufgabe der zweiwöchigen Mission ist es, den vierten und damit letzten Solarflügel zu liefern und zu installieren. Für die Astronauten sind vier Außeneinsätze geplant. Die neuen Flügel sollen künftig ein Viertel der benötigten Energie für die Mannschaft der Raumstation erzeugen.
Im Gepäck der «Discovery» sind zudem Ersatzteile für eine Wasser- Recycling-Anlage. Die Vorrichtung war bereits während der vorangegangenen Shuttle-Mission zur ISS installiert worden, hatte sich jedoch als nicht voll funktionstüchtig erwiesen.
Am 10. März 2009 hatten auf der ISS zum letzten Mal in herkömmlichen russischen Weltraumanzügen zwei Astronauten erfolgreich einen Außeneinsatz absolviert. Beim 120. sogenannten Weltraumspaziergang brachten US-Astronaut Michael Fincke und der russische Bordingenieur Juri Lontschakow an der ISS-Außenhaut einen Forschungscontainer an und verrichteten Wartungsarbeiten, wie die russische Flugleitzentrale am Mittwoch mitteilte. Die beiden Raumfahrer kehrten am Dienstagabend nach mehrstündigem Einsatz in die Station zurück. In Zukunft kommen moderne russische Weltraumanzüge mit Computertechnik zum Einsatz, bei denen auch die Visiere von innen nicht mehr beschlagen sollen.
Um Mittel für geplante Mars- und Mondfahrtprojekte zu gewinnen, sollen die altersschwachen Raumfähren «Atlantis», «Discovery» und «Endeavour» nach über einem Vierteljahrhundert im Mai 2010 aus dem Verkehr gezogen werden. Allerdings kann es dann erst 2015 Ersatz geben. Damit wären amerikanische, europäische und deutsche Astronauten, die zur ISS wollen, fünf Jahre lang auf «Mitfluggelegenheiten» bei den Russen angewiesen. Bislang ist unklar, welche Richtung die Regierung von US-Präsident Barack Obama bei der Raumfahrt einschlägt.
Weitere Infos:
- Website der NASA
http://www.nasa.gov
AL