Doppelter Datendurchsatz
Verbesserter drahtloser optischer Tranceiver überträgt nun bis zu 10 Gigabit pro Sekunde.
Um große Datenmengen in Windeseile und ohne störendes Kabel von einem zum anderen Endgerät zu übertragen, arbeiten die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS daran, Licht als Übertragungsmedium zu nutzen. Die optische drahtlose Datenübertragung soll als Alternative zum kabelgebundenen Datentransfer dienen und etablierte Standards wie USB3.0, USB3.1, Gigabit-Ethernet oder 10-Gigabit-Ethernet ersetzen.
Abb.: Tranceiver für verschiedene Datenraten und Reichweiten (Bild: Fh.-IMPS)
Bereits Ende 2013 wartete Frank Deicke, Gruppenleiter für optische Sensoren und Datenübertragung am Fraunhofer IPMS, mit einem optischen drahtlosen Kommunikationsmodul auf, das eine Datenübertragungsrate von bis zu 5 Gigabit pro Sekunde ermöglichte. Nun ist es ihm gelungen, diese Rate zu verdoppeln. Deicke entwickelte mit seinem Team einen Tranceiver für die optische drahtlose Kommunikation, der gerade einmal so groß ist wie ein Zuckerwürfel und Daten mit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde via Infrarot übertragen kann.
Im Vergleich zu bekannten Funktechnologien wie Bluetooth oder WLAN bietet dieses Kommunikationsmodul einen wesentlich höheren Datendurchsatz, extrem niedrige Bitfehlerraten und eine hohe Energieersparnis – bei einer Leistungsaufnahme von zirka 100 Milliwatt bei 10 Gigabit pro Sekunde. Von letzterem profitieren besonders mobile, batteriebetriebene Geräte, wie Smartphones oder Digitalkameras, die nur eine geringe Akkulaufzeit aufweisen.
Zum Einsatz kommen soll der Tranceiver sowohl im Consumer-Bereich als auch bei Industrieanwendungen – überall dort, wo große Datenmengen möglichst schnell von einem zum anderen Endgerät übertragen werden sollen, beispielsweise in der Automatisierung, Sicherheits- und Prozesskontrolle oder Medizintechnik.
Fh.-IPMS / DE