07.10.2015

DPG gratuliert aus Berlin

Vorstand, Mitglieder und Presse verfolgten Nobelpreis­bekanntgabe aus dem Magnus-Haus.

Die Deutsche Physikalische Gesell­schaft DPG gratuliert Takaaki Kajita aus Japan sowie Arthur B. McDonald aus Kanada zum Nobel­preis für Physik. Beide leisteten wichtige Beiträge zur Neutrino­physik. „Sie wiesen nach, dass diese drei Elementar­teilchen unter­schied­liche Massen haben und sich ineinander umwandeln können", erläutert Professor Thomas Lohse von der Humboldt Universität, der im Magnus-Haus Berlin zahlreichen Presse­vertretern Rede und Antwort stand. Lange Zeit glaubten die Wissen­schaft­lerinnen und Wissen­schaft­ler, Neutrinos seien masselos und flögen mit Licht­geschwindig­keit. Die Exp­erimente zu den Neutrino-Oszillationen von Kajita und McDonald bewiesen, dass Neutrinos eine von Null verschiedene Ruhe­masse besitzen – wenn auch eine extrem kleine.

Abb.: Eckehard Schöll, Thomas Möller, Christoph Koch und Matthias Steinmetz erwarten gespannt die Verkündung. (Bild: DPG)

Obgleich pro Sekunde und Quadrat­zenti­meter Milliarden von Neutrinos aus dem All auf uns her­nieder­prasseln, sind sie aus­schließlich mit hoch­empfind­lichen Mess­geräten nach­weisbar – beispiels­weise mit dem Super-Kamio­kande in Japan oder mit dem Sudbury Neutrino Observatory in Kanada. Weil Neutrinos mit anderer Materie nur überaus schwach wechsel­wirken, werden sie oft auch als Geister­teilchen bezeichneten.

Abb.: Wolfgang Richter, Moderator im Gespräch mit Carl Michael Gräns, Presserat, Botschaft des König­reichs Schweden (Bild: DPG)

Arnulf Quadt vom Vorstand der DPG würdigt die Ent­scheidung des Nobel­preis­komitees: „Das ist Physik jenseits des Standard­modells der Elementar­teilchen­physik und öffnet ein Fenster zu einem neuen physik­alischen Forschungs­feld."

Neutrinos entstehen bei Kern­reaktionen beispielsweise in der Sonne. Im Standard­modell der Elementar­teilchen­physik existieren drei Arten von Neutrinos: Elektron-, Myon- und Tau-Neutrinos sowie deren Anti-Teil­chen. Deren gegenseitige Umwandlung ineinander, die Oszillation, bedingt eine nichtverschwindende Masse – entgegen der früheren Annahme des Standardmodells.

Die DPG bot Medien­vertretern nun schon zum sechsten Mal die Ver­anstalt­ung „Live aus Stockholm“. Ein­gestimmt wurden die Gäste durch Gruß­worte von Arnulf Quadt sowie dem schwedischen Botschafts­rat Carl Michael Gräns in Berlin. Fester Bestand­teil der Ver­anstaltung ist eine Live-Schaltung nach Schweden, die den Journalistinnen und Journalisten die Gelegenheit bietet, aus erster Hand zu erfahren, was die Jury zu ihrem Urteil bewogen hat.

DPG / SK, OD

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