Drehmoment-Bestimmung für Windräder
Riesen-Prüfstand bietet Präzisionsmessungen für die nächste Generation von Windkraftanlagen.
Der größte Drehmomentsensor, der je an der Physikalisch-
Abb.: Ein Mitarbeiter überprüft die Messtechnik, die an dem Drehmomentsensor befestigt ist, und wechselt die Akkus, die einen eigenständigen Betrieb ermöglichen. (Bild: PTB / RWTH Aachen)
Das neue Transfernormal wiegt 1,8 Tonnen. An seiner Entwicklung, der Kalibrierung und dem aufwendigen Einbau waren alleine in der PTB nicht nur Experten für Windkraftmessungen, sondern auch IT-
Damit neuentwickelte Komponenten und Maschinen für Windkraftanlagen effizient und zuverlässig arbeiten, sind viele Tests notwendig. Bisher werden dazu Prototypen unter realen Bedingungen beobachtet. Diese Feldmessungen dauern meist sehr lange, da alle normalen Einsatzmöglichkeiten der Anlagen abgewartet werden müssen. Um sich vom Wind unabhängig zu machen, sind in den letzten Jahren weltweit mehrere große Gondelprüfstände errichtet worden. Hier ist es möglich, unter kontrollierten Bedingungen neue Entwicklungen zu testen. Dazu werden einzelne Komponenten wie Getriebe und Generator oder auch die gesamte Gondel (der obere Teil der Windkraftanlage ohne die Flügel) dem künstlichen Wind ausgesetzt: Ein Motor sorgt für die Rotation, hydraulische Systeme ahmen Winddruck einschließlich Böen nach. Durch die Nähe zum Boden sind viel detailliertere Messungen möglich als bei Feldmessungen.
Neben der Haltbarkeit wird auch die Effizienz der Anlagen bestimmt. Es wird also ermittelt, wie viel Strom wirklich aus dem Wind genutzt werden kann und welche Komponenten noch verändert werden müssen, um das Ergebnis zu verbessern. An dieser Stelle in der Entwicklung ist es häufig wichtig, die Prototypen bis ins letzte Detail zu durchleuchten. Dazu sind hochpräzise Messungen notwendig. Bei rotierenden Anlagen ist das Drehmoment meist der wichtigste Messwert, da es für die Bewegung sorgt. In den hochkomplexen Prüfständen sind solche Messungen derzeit noch nicht gut genug, um allen Anforderungen zu genügen. Hier setzt das EU-
Torque“ an.
Das Projekt wird vom EMPIR-
Nach diesem ersten erfolgreichen Einsatz des neuen Transfernormals wird im weiteren Verlauf des internationalen Projektes jetzt detailliert untersucht, wie sich die Rotation und die zusätzlichen Windlasten auf die Drehmomentmessung auswirken. Ziel ist ein genauer Einblick in die Technik und die Messunsicherheit des Teststands. Außerdem wird ein „Best Practice Guide“ erstellt, in dem die Durchführung von Teststandkalibrierungen und der Einsatz von Transfernormalen im MN·m-
PTB / DE