19.07.2018

Ehrung für Entdecker der Hochtemperatursupraleitung

Johannes Georg Bednorz erhält Ehrendoktorwürde der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Der Fachbereich Physik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat am Freitag, den 13. Juli, die Ehren­doktor­würde an Johannes Georg Bednorz verliehen. Mit der Auszeichnung würdigt der Fach­bereich die heraus­ragenden wissen­schaftlichen Beiträge des Nobel­preis­trägers zur Entdeckung der Hoch­temperatur­supra­leitung sowie seine außer­ordentlichen Verdienste als Mitglied des Hoch­schulrates der WWU, dem er von 2008 bis 2018 angehörte. Dekan Michael Klasen über­reichte die Ehren­doktor­urkunde während der Promotions­feier des Fach­bereichs Physik.

Abb.: Johannes Georg Bednorz (2. v. l.) mit Rektor Johannes Wessels (l.), Dekan Michael Klasen (3. v. l.) und Harald Fuchs (r.; Bild: J.-M. Tronquet / MünsterView)

„Die spektakuläre Entdeckung der Hoch­temperatur­supra­leitung hat weltweit eine intensive Forschungs- und Entwicklungs­tätigkeit ausgelöst, die bis heute ungebrochen anhält“, unterstrich Laudator Harald Fuchs die Relevanz der Forschungs­arbeiten. Außerdem wies er auf die wichtige Rolle von Johannes Georg Bednorz als „kluger Berater“ im Hochschulrat hin. In dieser Funktion, so betonte auch Dekan Michael Klasen, habe Johannes Georg Bednorz die strategische Ausrichtung der Universität, insbesondere des Fach­bereichs Physik und der übrigen mathematisch-natur­wissen­schaftlichen Fach­bereiche, über viele Jahre engagiert und konstruktiv begleitet.

Johannes Georg Bednorz (68) stammt aus Neuenkirchen im Kreis Steinfurt. Nach dem Studium an der WWU promovierte er 1982 an der Eid­genössischen Technischen Hoch­schule Zürich. Im renommierten IBM-Forschungs­labor in Rüschlikon, Schweiz, entdeckte er 1986 zusammen mit seinem Mentor und Kollegen Karl Alexander Müller, dass bestimmte keramische Systeme bereits bei damals unvorstellbar hohen Temperaturen supra­leitend werden. Genauer gesagt: Sie verlieren bei Temperaturen ihren elektrischen Widerstand, die schon durch Kühlung mit flüssigem Stick­stoff erzeugt werden können und nicht erst durch Kühlung mit kälterem, rarem und teurem Helium. Für diese Entdeckung wurden beide Wissen­schaftler bereits ein Jahr später (1987) mit dem Nobel­preis für Physik ausgezeichnet. Die Forschung des Duos hat bis heute wichtige und weit­reichende Auswirkungen – vom verlust­freien Strom­transport bis zur Herstellung sehr starker Magnet­felder für Kern­spin­tomografen oder Teilchen­beschleuniger.

WWU / DE

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