Erfolge bei der MINT-Europameisterschaft 2025
Deutsches Team erringt drei Preise beim 36. European Union Contest for Young Scientists in Riga.
Beim 36. European Union Contest for Young Scientists (EUCYS) in Riga wurden die Bundessiegerinnen und Bundessieger von Jugend forscht mit insgesamt drei Preisen ausgezeichnet. Die Siegerehrung der MINT-Europameisterschaft 2025 fand am vergangenen Freitag, 19. September, im Splendid Palace in der Hauptstadt Lettlands statt. Am EU-Wettbewerb der besten Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) vom 15. bis 20. September nahmen 132 junge Forscherinnen und Forscher aus 37 Ländern teil. Die Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren präsentierten 90 innovative Forschungsprojekte in zehn Wettbewerbskategorien, die von einer Jury aus internationalen Expertinnen und Experten bewertet wurden. Die deutschen Jungforschenden hatten die Teilnahme am diesjährigen EUCYS Anfang Juni 2025 zusammen mit dem Europa-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beim Jugend forscht Bundesfinale in Hamburg gewonnen.

Einen dritten Preis, dotiert mit 3.500 Euro, erhielten Misha Hegde (15) und Mia Maurer (15) aus Seeheim-Jugenheim. Die beiden Jungforscherinnen suchten nach einem wirksamen und gleichzeitig umweltschonenden Mittel gegen das pflanzenpathogene Bakterium Rhizobium rhizogenes, das übermäßiges Wurzelwachstum hervorruft. Sie entdeckten einen neuen Bakteriophagen, ein Virus, das ausschließlich Bakterien infiziert und speziell Rhizobium rhizogenes befällt. Künftig könnte dieser Phage für die biologische Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft genutzt werden.
Johnanna Freya Pluschke (19) aus Lüneburg gewann den Sonderpreis der European Space Agency (ESA). Sie erhält die Möglichkeit, an einer Trainingseinheit der ESA Academy in Belgien teilzunehmen. In Riga präsentierte sie eine Software, mit der sich zentrale Prozesse von Ionentriebwerken, die auch Raumfahrzeuge elektrisch antreiben, nachbilden lassen. Unter anderem ist es damit möglich zu simulieren, wie das Gas, das für den Schub sorgt, ionisiert beziehungsweise elektrisch aufgeladen wird.
Mit seiner innovativen Managementplattform für Tierparks konnte Vincent Engelbrecht (19) aus Manching die Jury überzeugen. Der Jungforscher erhielt den EUROfusion Prize, verbunden mit einem einwöchigen Aufenthalt an einer Forschungseinrichtung des EUROfusion Konsortiums. Seine selbst programmierte Software ermöglicht die zentrale Darstellung und Steuerung aller zentralen Prozesse der Zooverwaltung in einer App. Die Managementplattform reduziert den Verwaltungsaufwand und verbessert die Lebensqualität der Tiere. Sie wurde bereits erfolgreich im Kleinzoo Wasserstern in Ingolstadt eingeführt.
„Wir gratulieren unseren Bundessiegerinnen und Bundessiegern zu ihren Erfolgen auf europäischer“, sagt Dr. Jessica Bönsch, Geschäftsführende Vorständin der Stiftung Jugend forscht. „Unser Dank gilt der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die unser Team bei der Vorbereitung auf den EU-Wettbewerb unterstützt hat.“
Der European Union Contest for Young Scientists wird von der Europäischen Kommission veranstaltet. Ziel ist die Förderung des wissenschaftlichen Austausches und der internationalen Zusammenarbeit zwischen jungen Forschenden. Der nächste EUCYS findet vom 22. bis 27. September 2026 in Kiel statt. [Jugend forscht / dre]