Ein Chip für die Nanoskopie
Patent angemeldet: Hochaufgelöste Bilder mit herkömmlichen Mikroskopen.
Einen photonischen Wellenleiter-Chip, der hochauflösende Lichtmikroskopie mit herkömmlichen Mikroskopen ermöglicht, haben Forscher der Uni Bielefeld und der Uni Tromsö in Norwegen entwickelt. Bei dieser Nanoskopie wird die Position einzelner fluoreszierender Moleküle mit einer Genauigkeit von wenigen Nanometern bestimmt. Aus diesen Informationen lassen sich Bilder mit einer Auflösung von zwanzig bis dreißig Nanometern erstellen.
Abb.: Das Nanoskopie-Verfahren auf dem Chip ist auch mit herkömmlichen Mikroskopen möglich. (Bild: M. Simonis, U. Bielefeld)
Bislang mussten für diese Methode teure Spezialgeräte genutzt werden. Durch die Erfindung kann der experimentelle Aufwand nun reduziert werden: Eine Probe wird direkt auf einem etwa objektträgergroßen Chip beleuchtet. Das Signal wird senkrecht dazu mit einem Objektiv und einer Kamera erfasst. Die gewonnenen Messdaten lassen sich als hochaufgelöste Bilder rekonstruieren.
Während die etablierte Nanoskopie lediglich in der Lage ist, Bruchteile von Zellen bis hin zu wenigen Zellen simultan sichtbar zu machen, lassen sich durch die Nutzung der photonischen Chips nun mehr als fünfzig Zellen in einer Aufnahme abbilden. „Die Erfindung des neuen Chip-
Bisherige Nanoskopie-Verfahren seien extrem komplex, teuer und brauchten intensiv geschulte Anwender. Diese Einschränkungen hätten bisher einen Einzug der Nanoskopie in Standardlabore der Biologie und Medizin verhindert. Das neuartige „Nanoskopie auf dem Chip“-Verfahren ist von den Unis Bielefeld und Tromsö zum Patent angemeldet.
U. Bielefeld / RK