Ein topologischer Isolator für Exziton-Polaritonen
Transportrichtung der Teilchen lässt sich mit einem Magnetfeld kontrollieren.
Topologische Isolatoren sind Materialien mit sehr speziellen Eigenschaften. Sie leiten elektrischen Strom oder Photonen nur an ihrer Oberfläche oder an ihren Kanten, nicht aber in ihrem Inneren. Dieses ungewöhnliche Verhalten könnte zu technischen Innovationen führen – darum werden topologische Isolatoren seit einigen Jahren weltweit intensiv erforscht. Eine Neuerung stellen jetzt Forscher der Uni Würzburg gemeinsam mit Kollegen vom Technion im israelischen Haifa und der Nanyang Technological University in Singapur vor. Das Team hat erstmals einen topologischen Isolator realisiert, an dessen Kanten sich Exziton-
Abb.: Der neuartige topologische Isolator: An seinen Kanten entlang fließt ein Strom aus Exziton-
In einem derartigen topologischen Isolator steckt doppeltes Potenzial, erklärt Sven Höfling von der Uni Würzburg: „Man könnte ihn sowohl für schaltbare elektronische Systeme als auch für Laser-
Der neuartige topologische Isolator wurde auf einen Mikrochip gebaut und besteht im Wesentlichen aus dem Verbindungshalbleiter Gallium-
Ein fein ausgeklügeltes System also, das in anwendungsnahen Dimensionen – auf einem Mikrochip – funktioniert und in dem man Licht kontrollieren kann. Das ist normalerweise nicht so einfach möglich: Photonen besitzen keine elektrische Ladung und lassen sich darum nicht ohne weiteres mit elektrischen oder magnetischen Feldern steuern. Mit dem neuen topologischen Isolator aber geht das – Licht lässt sich damit sozusagen auch „um die Ecke schicken“.
JMU / RK