23.04.2013

Eine Gefahr für die Raumfahrt

In dieser Woche veranstaltet die ESA im ESOC in Darmstadt die 6. Europäische Konferenz über Weltraummüll. Physik in unserer Zeit liefert Hintergrundinformationen. 

Mehr als 50 Jahre Raumfahrt haben in einigen erdnahen Bahnregionen zu kritischen Konzentrationen von Raumfahrtrückständen geführt. Rund die Hälfte aller katalogisierten Fragmente gehen allein auf nur zwei Ereignisse zurück. Am 11. Januar 2007 wurde zu Testzwecken der chinesische Satellit Feng Yun 1c in etwa 860 km Höhe abgeschossen. Dabei entstanden 2944 katalogisierte Fragmente. Am 10. Februar 2009 kollidierten die Satelliten Iridium 33 und Kosmos 2251 in etwa 780 km Höhe, woraus sich 1832 katalogisierte Bruchstücke ergaben.

Weltraummüll umkreist die Erde wie ein Mückenschwarm das Licht. Zusammenstöße mit Satelliten oder der ISS können verheerende Folgen haben (Grafik: ESA)

Die Gesamtmasse aller Objekte in Erdbahnen liegt bei etwa 6300 Tonnen. Explosions- und Kollisionsfragmente machen davon nur einen Anteil von rund drei Prozent aus. All diese Objekte sind jedoch in der Lage, bei Kollisionen mit einer für erdnahe Umlaufbahnen typischen Relativgeschwindigkeit von 10 bis 14 km/s (36.000 bis 50.000 km/h) einen Satelliten oder eine Orbitalstufe vollständig zu zerlegen. Die Internationale Raumstation ISS musste schon mehrmal Ausweichmanöver fliegen, um nicht mit gefährlichen Bruchstücken zu kollidieren.

Heiner Klinkrad leitet am Satellitenkontrollzentrum ESOC der Europäischen Raumfahrtagentur ESA den Bereich Raumfahrtrückstände. In Physik in unserer Zeit gibt er einen Überblick über die derzeitige Größe des Weltraummüllberges. Er beschäftigt sich mit der Messung und Modellierung von Weltraummüll, diskutiert die Risiken für Satelliten im Orbit und zeigt Lösungen auf, wie die Entstehung von Weltraummüll in Zukunft besser vermieden und die gefährlichsten Fragmente beseitigt werden könnten. 

Den gesamten Aufsatz bieten wir Interessierten bis zum 3. Mai hier zum freien Download an. 


 

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