12.10.2022 • Energie

Entwicklung supraleitender Kabel für die Energieversorgung

EU-Projekt erforscht effizientere und kostengünstigere Übertragung von Strom aus erneuerbaren Energien.

Das Potenzial supra­leitender Kabel liegt in ihrem hohen Wirkungsgrad, ihrer kompakten Größe und ihren geringeren Umwelt­aus­wirkungen. Das EU-Projekt SCARLET – „Super­conducting cables for sustainable energy transition“ – vereint 15 Partner aus sieben Ländern mit dem Ziel, supra­leitende Kabel zu entwickeln und industriell herzu­stellen. Die Kabel sollen sehr große Strommengen in sehr kleinen Leitungen übertragen. Dadurch soll eine effizientere und kosten­günstigere Übertragung von Strom aus erneuer­baren Energien möglich werden. Ziel ist es, die Technologie zur letzten Quali­fi­zie­rungs­stufe vor der Kommer­ziali­sierung zu bringen.

Abb.: Produk­tion supra­lei­ten­der Kabel. (Bild: A. Marian, IASS)
Abb.: Produk­tion supra­lei­ten­der Kabel. (Bild: A. Marian, IASS)

SCARLET wird für viereinhalb Jahre vom Forschungs- und Innovations­programm Horizont 2020 der Europäischen Union finanziert. „Wir freuen uns sehr, dass die Europäische Kommission das Potenzial für den Einsatz von supra­leitenden Kabeln im zukünftigen Stromnetz erkennt. Es ist eine Chance und jetzt unsere Verant­wortung, diese neue Stromkabel­technologie auf ein kommer­zielles Leistungs­niveau zu bringen. Letzt­endlich werden wir die Versorgung Europas mit erneuer­barer Energie zu deutlich niedrigeren Kosten als heute ermöglichen“, sagt Projekt­koordinator Niklas Magnusson von SINTEF Energy Research.

Am Ende September trafen sich die Partner am Institute for Advanced Sustaina­bility Studies in Potsdam zum Kick-off-Meeting des Projekts. Dieses erste Treffen diente der detail­lierten Planung der Aufgaben. Die Teilnehmer nahmen die gesamte Bandbreite der Effekte supra­leitender Kabel in den Blick, da diese in mehrerlei Hinsicht ein erhebliches Potenzial für Kosten­ein­sparungen bieten. So ermöglicht die hohe Strom­belast­barkeit der Kabel eine Verringerung des Spannungs­niveaus, was zu kleineren und wesentlich kosten­günsti­geren Anlagen in Offshore-Windkraft­anlagen führen kann.

Eine weitere Neuheit, die in SCARLET entwickelt werden soll, ist der Transport von Strom und Wasserstoff in der gleichen Leitung. Die ehrgeizigen Ziele erfordern in den kommenden Jahren intensive Forschung durch die beteiligten Industrie­partner.

Das SCARLET-Projekt baut auf früheren Arbeiten des IASS und seiner europä­ischen Partner zu supra­leitenden Hochleistungs­verbindungen auf, erklärt IASS-Forscherin Adela Marian: „Ein Schwerpunkt wird auf Normungs­aktivitäten liegen. Damit wollen wir sicher­stellen, dass die im Projekt gewonnenen Test­erfah­rungen genutzt werden, um eine inter­nationale Norm für supra­leitende Hoch­leistungs­kabel fest­zu­legen.“ Die Empfehlungen werden an die IEC weiter­geleitet, eine inter­nationale Organisation, die Normen für alle elektrischen Techno­logien ausarbeitet und veröffentlicht.

IASS / RK

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