27.12.2011

Erste Galileo-Satellitenbahnbestimmung mit hoher Präzision

Umlaufbahn bis auf wenige Dezimeter bekannt.

Um genaue Positionsbestimmungen am Boden möglich zu machen, muss die Bahn der Satelliten, die ein Navigationssystem aufspannen sehr präzise bestimmt werden. GPS ist das bekannteste System dieser Art, das europäische System Galileo soll noch entschieden genauer werden.

Abb.: Galileo In-Orbit Validation-Satellit. (Bild: Esa)

Wissenschaftler des Deutschen Geoforschungszentrums GFZ in Potsdam haben am 10. Dezember, rund sieben Wochen nach dem Start der ersten zwei Galileo-Navigationssatelliten, erstmals Signale von Gsat101, einem der beiden Satelliten, empfangen. Vier Tage später sind die Signale auch auf einer zweiten Frequenz erfolgreich mit einem weltweiten Netz von 18 Bodenstationen der Europäischen Raumfahrtagentur (Esa) aufgezeichnet worden.

Die Wissenschaftler bestimmten durch die Analyse der ersten Beobachtungsdaten die Umlaufbahn des in 23.222 Kilometer Höhe fliegenden Satelliten auf wenige Dezimeter genau. Diese ist neben dem Gang der hochgenauen Atomuhren an Bord eine wesentliche Größe für die gesamte Leistungsfähigkeit des Systems und der Satelliten.

Die am GFZ vorgenommene unabhängige Überprüfung der Satellitenbahnparameter dient der präzisen Bestimmung des Orbits. Dieser ist letztlich für die Endnutzer, wie z.B. Autofahrer, von großer Bedeutung, da er die Grundlage für die hochgenaue Ortsbestimmung am Boden ist. Zusätzlich könnte eine Verbindung mit dem US-amerikanischen GPS solche Positionsbestimmungen verbessern, was beispielsweise in dicht bebauten Städten vorteilhaft ist, da mehr Satelliten zur Verfügung stehen.

Das GFZ ist im Rahmen des Galileo-Projektes als externer Service für das Galileo Ground Mission Segment (GMS) tätig, sowohl beim Betrieb von vier Esa-Empfangsstationen als auch bei der wissenschaftlichen Auswertung der gewonnen Daten. Die derzeit noch geringe Anzahl an verfügbaren Bodenstationen erfordert eine entschieden sorgfältigere Validierung, als es bei den Hunderten von Empfangsstationen für GPS-Beobachtungen der Fall ist.

GFZ / PH

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