Europas Industrie produzierte 2007 mehr Abgase
Im vergangenen Jahr stießen Europas Industrieanlagen 0,68 Prozent mehr Kohlendioxid aus als 2006.
Europas Industrie produzierte 2007 mehr Abgase
Brüssel (dpa) - Europas Industrie produziert immer mehr klimaschädliche Abgase. Im vergangenen Jahr stießen die Anlagen 0,68 Prozent mehr Kohlendioxid aus als 2006, erklärte die Europäische Kommission am Freitag in Brüssel unter Berufung auf Zahlen des EU-Handelssystems für Emissionsrechte. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas will darauf mit strengeren Obergrenzen reagieren. Das solle Europa helfen, seine Klimaschutz-Ziele zu erreichen, sagte Dimas nach Angaben seiner Behörde.
Die EU hatte den Emissionshandel Anfang 2005 eingeführt, um den Abgasausstoß zu senken. Seither stiegen die Emissionen aber stetig. Klimaschützer hatten wiederholt kritisiert, dass die Zahl der vergebenen Emissionsrechte einfach zu hoch sei. Tatsächlich blieben die 11 186 Anlagen, die 2007 EU-weit an dem Handelssystem teilnehmen, mit einem Ausstoß von 2,05 Milliarden Tonnen Kohlendioxid noch unter dem erlaubten Höchstwert von 2,15 Milliarden Tonnen.
In Deutschland blieb der Ausstoß trotz einer Steigerung um 1,8 Prozent auf 487 Millionen Tonnen unter der erlaubten Obergrenze von 498 Millionen Tonnen. Auch die Niederlande, deren Fabriken 4,1 Prozent mehr Kohlendioxid produzierten, blieben mit fast 80 Millionen Tonnen gut zehn Prozent unter der Höchstgrenze. Anders Spanien und Großbritannien: Dort wuchs der Ausstoß um 3,8 beziehungsweise 2,1 Prozent und überstieg die nationalen Obergrenzen klar.
Ohne das Handelssystem wäre der Schadstoff-Ausstoß noch stärker gestiegen, erklärte Dimas unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Studien. Der Anstieg unterstreiche aber «die Notwendigkeit, für den im Januar angelaufenen zweiten Handelszeitraum eine strenge Emissionsobergrenze festzulegen». Dieser läuft bis 2012. Bis dahin müssen die EU-Staaten auch die Ziele des Kyoto-Protokolls zur Eindämmung ihrer Treibhausgase erreichen.