Fallen für LEDs
Blaue Emission von Polyfluorenen durch Defekte beeinträchtigt.
Polyfluorene sind eine Klasse von konjugierten Polymeren. Sie sind von besonderem Interesse für Polymer-LEDs. Im Gegensatz zu anderen konjugierten Polymeren emittieren Polyfluorene im gesamten sichtbaren Bereich des Lichtspektrums – also auch tiefblau. Diese Eigenschaft ist selten und macht Polyfluorene attraktiv für Anwendungen in Farbdisplays.
Abb.: Defekte verursachen eine grüne Emission der sonst tiefblau emittierenden Polyfluorene. (Bild: P. W. M. Blom)
Leider ist die blaue Emission der Polyfluorene recht kurzweilig und lässt unter gewöhnlichen Umgebungsbedingungen nach. Statt dem begehrten blauen Licht emittieren die Polymere schließlich grünes Licht – ein großer Nachteil für potentielle Anwendungen. Wissenschaftler beschäftigen sich intensiv mit den Gründen für die Abschwächung der Emission und vermuten, dass Defekte im Material die grüne Emission verursachen. Diese entstehen bei der Oxidation von Fluoren zu Fluorenon innerhalb der Polymerkette.
Forscher an der Universität Groningen, Niederlande, haben nun gezielt den Einfluss solcher Defekte auf den Ladungstransport in Polyfluorenen untersucht. Dazu verglichen die Forscher Poly(9,9-dioctylfluorene) (PFO) und eine analoge Fluorenon-kontaminierte Verbindung (PFO-F).
Durch Vergleiche von LEDs, „hole-only" und „electron-only" Anordnungen zeigten die Wissenschaftler, dass der Ladungstransport sowohl durch Elektronenfallen als auch durch Löcherfallen, verursacht durch die Kontamination mit Fluorenon, stark beeinträchtigt wird. Die Elektronen- und Löcherfallen begünstigen Rekombinationsprozesse, die wiederum für die unerwünschte Emission von grünem Licht verantwortlich sind.
Angelika Böer
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PH