Feier für Freie-Elektronen-Forscher
European XFEL weiht das neue Hauptgebäude in Schenefeld ein.
European XFEL erreichte am 29. Juni einen wichtigen Meilenstein: die Einweihung des neuen Hauptgebäudes in Schenefeld in Schleswig-
Abb.: Gäste der Einweihungsfeier des European XFEL-Hauptgebäudes in Schenefeld (Bild: European XFEL)
Mit der Einweihung des Hauptgebäudes sind die Bauarbeiten auf dem Campus der neuen Forschungsanlage zum großen Teil abgeschlossen. Das Gebäude bietet Arbeitsplätze für etwa 300 Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker und Verwaltungsangestellte von European XFEL sowie für die Gäste des Forschungszentrums, ebenso wie verschiedene Labors, unter anderem zur Probenvorbereitung. Ab 2017 werden Wissenschaftler aus der ganzen Welt nach Schenefeld reisen, um mit den intensiven, ultrakurzen Röntgenblitzen des European XFEL extrem schnelle Prozesse, winzige Strukturen und extreme Materiezustände zu erforschen.
European XFEL-Geschäftsführer Massimo Altarelli dankte den am Bau des European XFEL beteiligten Partnerländern, Unternehmen und Einrichtungen sowie den Mitarbeitern von DESY und European XFEL. „Das ist ein wichtiger Meilenstein. Wir spüren jetzt täglich deutlicher als je zuvor, wie der Start des Nutzerbetriebs näher rückt, der für Mitte 2017 geplant ist. Gemeinsam mit den künftigen Nutzern, unseren Gesellschaftern und unseren Partnern bei DESY sehen wir diesem Tag mit Ungeduld und großen Erwartungen entgegen“, sagte Altarelli.
„Es gibt viele Dinge, an denen die Nutzer den Erfolg des European XFEL messen können“, sagte der Vorsitzende des European XFEL Council Martin Meedom Nielsen. „Die hervorragende Qualität des Röntgenstrahls und der Instrumente sind vielleicht die sichtbarsten. Aber es ist genauso wichtig, dass die Nutzer ein gutes Umfeld für die Probenvorbereitung und zur Auswertung ihrer Messungen vorfinden. Mit dem neuen Hauptgebäude haben wir einen wichtigen Schritt hin zu diesem Ziel gemacht, und wir freuen uns sehr, European XFEL in diesem neuen und schönen Gebäude zu sehen.“
Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Technologieminister Reinhard Meyer sagte: „Für unser Land eröffnet sich mit der heutigen Einweihung des Hauptgebäudes eine Riesenchance. Europäische Spitzenforschung hat hier in Norddeutschland, in Hamburg und Schleswig-
Katharina Fegebank, Hamburger zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung von Hamburg, sagte: „Der European XFEL ist ein echtes europäisches Gemeinschaftswerk. Gemeinsam bringen elf Staaten mehr als eine Milliarde Euro für den Bau der Forschungsanlage auf. Mit Hilfe der hochintensiven ultrakurzen Röntgenblitze des European XFEL wird es möglich sein, chemische Reaktionen auf atomarer Ebene zu filmen und die Struktur von Biomolekülen zu erforschen. Forscherinnen und Forscher aus aller Welt fiebern der Inbetriebnahme der Anlage entgegen. Ich freue mich sehr, dass das Hauptgebäude bereits bezogen werden konnte, und wünsche den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Freude und Erfolg an ihrem neuen Arbeitsort.“
„Die Einweihung des Hauptgebäudes des European XFEL ist ein wichtiger Meilenstein hin zur Realisierung der weltweit leistungsfähigsten Röntgenlaseranlage“, erklärte Beatrix Vierkorn-
Ludmila Ogorodova, stellvertretende russische Ministerin für Bildung und Wissenschaft, sagte: „Wissenschaft ist in der modernen Welt kein elitäres Wissensgebiet, sondern ein Werkzeug für ökonomische und soziale Entwicklung. Unabhängig von den wirtschaftlichen Herausforderungen, die Russland in verschiedenen Phasen seiner Geschichte erlebt hat, haben wir beträchtliche Mittel in internationale wissenschaftliche und technische Projekte investiert und tun dies auch weiterhin. Als Vertreterin der russischen Föderation, die bedeutende Beiträge zur Entwicklung von Freie-
Schenefelds Bürgermeisterin Christiane Küchenhof sagte: „Ich bin stolz drauf, bei einem so spannenden Projekt von Anfang an mit dabei gewesen zu sein, und bedanke mich bei European XFEL und DESY für die gute und transparente Zusammenarbeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von European XFEL möchte ich ganz herzlich in Schenefeld begrüßen. Außerdem freue ich mich bereits jetzt auf die Gäste aus aller Welt, die ab dem nächsten Jahr zu uns nach Schenefeld kommen werden.“
Der European XFEL-Forschungscampus markiert das Ende eines 3,4 Kilometer langen unterirdischen Tunnelsystems, das vom DESY-
Der Umzug der Mitarbeiter von European XFEL nach Schenefeld ist einer der letzten Meilensteine in der Bauphase für die Anlage. Die 2009 begonnen Arbeiten umfassten das Bohren von 5,77 Kilometern Tunnel sowie den Bau des Hauptgebäudes und mehrerer Nebengebäude. Bis zum Umzug vor einigen Tagen hatte European XFEL Büroräume in der Nähe des DESY-
European XFEL / DE