Filme aus dem Mikrokosmos
Terahertz-Strahlung kontrolliert ultrakurze Elektronenpulse – und macht Elektronen in Bewegung sichtbar.
Zu beobachten, wie Atome und Elektronen in einem Material auf externe Reize reagieren, verschafft Wissenschaftlern Einblick in Rätsel der Festkörperphysik. Mit kurzen Elektronenpulsen filmen die Forscher solche Bewegungen. Wenn ein Elektron an einem Kristall streut, interferiert es aufgrund seiner quantenmechanischen Eigenschaften mit sich selbst und erzeugt ein Beugungsbild. Indem sie diese Bilder aufzeichnen, bestimmen Forscher die atomare und elektronische Struktur des Materials und sehen Details, die kleiner sind als ein Atom.
Abb.: Ein Puls aus Elektronen (grün, von links kommend) trifft auf eine mikrostrukturierte Antenne, die mit lasererzeugter Terahertz-
Elektronenpulse sind jedoch schwierig zu erzeugen, da Elektronen Ladung besitzen und sich langsamer als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Die Elektronendiffraktometrie ist daher noch weit von der Zeitauflösung entfernt, die nötig ist, um Elektronenbewegungen in einem Material zu sehen. Jetzt ist es einem Team um Peter Baum und Ferenc Krausz an der Uni München und dem MPI für Quantenoptik gelungen, eine neue Methode zur Kontrolle ultrakurzer Elektronenpulse zu entwickeln. Während bis heute Mikrowellen verwendet werden, um Elektronenpulse zu beeinflussen, haben die Forscher nun erstmals optisch erzeugte Terahertz-
Die Forscher richteten die Terahertz- und die Elektronenpulse auf eine spezielle Antenne, an der beide miteinander interagierten. Sie orientierten das elektrische Feld der Terahertz-
Das neue Verfahren versetzt die Forscher in die Lage, die Elektronenpulse viel weiter zu verkürzen und außerdem viel genauer zu synchronisieren als bisher möglich, um immer schnellere atomare und letztendlich elektronische Bewegungen aufzuzeichnen. Ziel ist es, die attosekundenschnellen Bewegungen von Ladungswolken in und um Atome zu verfolgen, um die Grundlagen der Licht-
LMU / RK