Fit für die Energiewende
Studie untersucht Flexibilität der Grundstoffindustrie
Die Grundstoffindustrie, wie zum Beispiel Glashersteller oder Zementwerke, benötigt gut die Hälfte des industriellen Strombedarfs in Deutschland. Eine Studie unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zeigt Möglichkeiten auf, wie dieser Industriezweig seinen Stromverbrauch dem zeitlichen und örtlichen Angebot anpassen und damit Schwankungen bis hin zur Dunkelflaute überbrücken kann. Angesichts des großen Energiebedarfs ist die Flexibilisierung dieses Industriesektors eine wichtige Stellschraube für ein stabiles Stromnetz mit einem angestrebten hohen Anteil an erneuerbarer Energie. Die Studie entstand im Rahmen des Kopernikus-
Abb.: Stahlwerk in den Niederlanden. Die Grundstoffindustrie benötigt etwa die Hälfte des industriellen Strombedarfs in Deutschland. (Bild: J. J. Bakker; CC-BY 2.0)
Die Forscher untersuchten ausgewählte Prozesse der Grundstoffindustrie-
Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler die vielschichtigen Prozesse bei der Produktion nicht nur auf Potenziale, sondern auch auf Hemmnisse einer flexibleren Stromabnahme. „Bei einer Waschmaschine macht es in der Regel nichts aus, ob sie einige Stunden später angestellt wird. Bei aufeinander abgestimmten Industrieprozessen kann eine Unterbrechung ungewünschte Folgen haben, zum Beispiel kann ein Ofen auskühlen und die Produktqualität leiden“, beschreibt Seitz die Herausforderungen. Entsprechend hatte eine fristgerechte Belieferung der Kunden und eine gleichbleibende Produktqualität im Rahmen der Studie eine höhere Priorität als das Anbieten einer flexiblen Stromabnahme.
Die Untersuchungen fanden in enger Zusammenarbeit zwischen den Branchenverbänden und den akademischen Partnern statt. „Die Branchen erkennen, dass durch das Voranschreiten der Energiewende neue Herausforderungen auf sie zukommen. Sie sind sehr interessiert, gemeinsam mit den Forschungseinrichtungen die Potenziale, aber auch die Probleme bei der Flexibilisierung herauszufinden. Durch das Projekt hat sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschungseinrichtungen entwickelt“, betont Seitz. Durch die enge Einbindung der Betriebe konnten die Ergebnisse der Studie in der Branche diskutiert und überprüft werden.
DLR / RK