14.11.2016

Flüssige Kraftstoffe aus regenerativen Energien

SOLETAIR-Pilotanlage geht in Finnland in Betrieb.

Die bedarfsgerechte Erzeugung flüssiger Kraftstoffe aus regene­rativen Energien ist ein wichtiger Bau­stein der Energie­wende. Aus Sonnen­energie und dem Kohlen­stoff­dioxid der Luft synthe­tische Kraft­stoffe herzu­stellen, ist das Ziel des Projekts SOLETAIR, in dem die Aus­gründung des Karls­ruher Instituts für Techno­logie INERATEC mit finni­schen Partnern zusammen­arbeitet. Zusammen wird die welt­weit erste chemische Pilot­anlage in Betrieb genommen, die so kompakt ist, dass sie in einen Schiffs­container passt. Die mobile Anlage produ­ziert aus regene­rativem Wasser­stoff und Kohlen­stoff­dioxid Benzin, Diesel und Kerosin.

Abb.: Die Gründer des KIT-Spin-offs INERATEC entwickeln kompakte, mikro­struktu­rierte chemische Reaktoren, die Gase in hoch­wertige flüssige Kraft­stoffe umwandeln. (Bild: KIT)

Die Anlage besteht aus drei Komponenten. Die vom Technischen Forschungs­zentrum Finnland ent­wickelte „Direct Air Capture“-Einheit filtert das Kohlen­stoff­dioxid aus der Luft heraus. Eine an der Lappeen­ranta Univer­sity of Techno­logy ent­wickelte Elektro­lyse­einheit erzeugt mittels Sonnen­strom den not­wen­digen Wasser­stoff. Ein mikro­struktu­rierter, chemischer Reaktor wandelt dann als Herz­stück des Ganzen den aus Sonnen­energie gewon­nenen Wasser­stoff und das Kohlen­stoff­dioxid in flüssige Treib­stoffe um. Der Reaktor wurde am KIT ent­wickelt und von INERATEC zu einer markt­reifen Kompakt­anlage ausge­baut.

„Projekte wie SOLETAIR leisten einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energie­wende“, unter­streicht Thomas Hirth, Vize­präsident für Inno­vation und Inter­natio­nales am KIT. „Die Inbe­trieb­nahme der Pilot­anlange steht beispiel­haft für den erfolg­reichen Transfer von Forschungs­innova­tionen des KIT in die Wirt­schaft.“

„Wir sind stolz auf die Beteiligung an diesem zukunfts­weisenden inter­natio­nalen Projekt“, betont INERATEC-Gründungs­mitglied Tim Böltken. Das KIT, INERATEC und VTT wollen künftig im Rahmen der beiden promi­nenten natio­nalen Forschungs­verbünde „Energie Lab 2.0“ und „Neo-Carbon Energy“ ihre Zusammen­arbeit bei der Erfor­schung und Ent­wicklung inno­vativer Energie­systeme, die auf erneuer­baren Energien basieren, bei neuen Speicher­techno­logien sowie bei der Umwand­lung erneuer­barer Energien in chemische Energie­träger weiter aus­bauen.

„Die Energiewende kann nur ein Erfolg werden, wenn wir unser Know-How zusammen­führen und die Kompe­tenzen der europä­ischen Industrie im Energie­sektor gemein­sam stärken“, betont SOLETAIR-Projekt­leiter Pekka Simell mit Blick auf die geplante Koope­ration. Die neue Power-to-Liquid-Anlage wird in diesem Jahr erst­malig in Betrieb ge­nommen, das Projekt SOLETAIR läuft noch bis Mitte 2018 und wird von der Finni­schen Finan­zierungs­agentur für Technik und Inno­vation mit einer Million Euro gefördert.

KIT / RK

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