Freiwilligenforscher finden ihre ersten beiden Exoplaneten
„Citzen Scientists“ vom Projekt Planet Hunters spüren potenzielle Super-Erde auf.
Seit zweieinhalb Jahren untersucht das Nasa-Weltraumteleskop Kepler einen Teil der Milchstraße nach Sterne mit Planeten ab, die vor ihnen vorüberziehen. Die Daten sind jedoch zu umfangreich, als dass die Astronomen sie alleine analysieren könnten. Die Armee von 40.000 Freiwilligen aus aller Welt hat schon im ersten Monat zwei aussichtsreiche Kandidaten identifiziert, die die Profis anschließend mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii nachbeobachteten.
Abb.: Über die Webseite bekommen die Teilnehmer des Projekts Lichtkurven des Weltraumteleskops Kepler zur Begutachtung. Sie finden charakteristische Planeten-Transits zuverlässiger, als es Computeralgorithmen können. (Bild: Yale U., M. Marsland)
Die beiden Objekte fielen Dutzenden Teilnehmern des Projekts auf und kamen deshalb auf die Nachbeobachtungsliste – nachdem das Kepler-Team sie aus technischen Gründen zuvor aussortiert hatte. Mit den neuen Daten liegt die Sicherheit, dass es sich tatsächlich um ferne Welten handelt, bei rund 95 Prozent.
Den Analysen zufolge haben die beiden Exoplanten Orbits zwischen 10 und 50 Tagen Umlaufdauer und der zweieinhalb- bzw. achtfachen Masse der Erde. Daher könnte es sich bei dem einen um eine Super-Erde mit fester Oberfläche handeln. Allerdings kreisen diese beiden Welten außerhalb der habitablen Zone um ihren Heimatstern, kommen also für außerirdisches Leben nicht infrage.
Oliver Dreissigacker