Galaxien auf Kollisionskurs
Das Weltraumteleskop «Hubble» hat das bislang schärfste Bild von zwei kollidierenden Galaxien aufgenommen.
Garching (dpa) - Das Weltraumteleskop «Hubble» hat das bislang schärfste Bild von zwei kollidierenden Galaxien aufgenommen. Das am Dienstag vom europäischen «Hubble»-Zentrum in Garching bei München veröffentlichte Foto zeigt, wie bei der Verschmelzung der so genannten Antennen-Galaxien im Sternbild Rabe Milliarden neuer Sterne entstehen. Der scheinbar brutale Zusammenprall gleiche eher einer fruchtbaren Eheschließung, schrieben die «Hubble»-Astronomen. Die Beobachtung erlaube auch eine Vorschau darauf, was unserer eigenen Milchstraße bevorsteht, wenn sie in geschätzten sechs Milliarden Jahren mit der benachbarten Andromeda-Galaxie kollidieren wird.
Abb.: Bei der Verschmelzung der so genannten Antennen-Galaxien im Sternbild Rabe entstehen Milliarden neuer Sterne. (Quelle: NASA, ESA und B. Whitmore, Space Telescope Science Institute)
Die beiden 62 Millionen Lichtjahre entfernten Spiralgalaxien im Sternbild Rabe haben vor rund einer halben Milliarde Jahren begonnen zu verschmelzen. Dadurch wird sehr viel Gas in beiden Galaxien verwirbelt, es verdichtet sich zu neuen Sternen und Sternhaufen, die blau strahlen.
Die Aufnahme erlaube Astronomen, genauer als bisher zwischen Sternen und Supersternhaufen zu unterscheiden, teilte das «Hubble»-Zentrum mit. So zeige die Beobachtung etwa, dass nur rund zehn Prozent der Supersternhaufen zehn Millionen Jahre alt werden - eine in kosmischen Maßstäben sehr kurze Zeit. Die große Mehrheit der Supersternhaufen löse sich auf, und die Sterne verteilten sich in der Galaxie.
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Europäische «Hubble»-Homepage:
http://www.spacetelescope.org