04.03.2016

Gebündelte Schall-Kompetenz

Niedersächsische Arbeitsgemeinschaft Akustik verzahnt Forschung und Lehre an zwanzig Instituten.

Ob als Musik, Lärm oder unhörbare Schwingungen: Akustische Phänomene berühren den Menschen auf ganz unterschiedliche Weise – mal positiv, mal negativ. Entsprechend breit und interdisziplinär ist die Wissenschaft der Akustik angelegt. Schließlich muss sie einen sehr breiten Bereich von Infra- über Hör- bis zum Ultraschall abdecken, mit so unterschiedlichen tech­nischen Anwendungen wie Windenergieanlagen, Ultraschall-Reinigungs­bädern oder -skalpellen, dem Sounddesign beim Auto oder der Suche nach Materialermüdung mithilfe von Schwingungsanalysen etwa bei Flugzeugen.

Abb.: Die Teilnehmer der NAGA-Gründungssitzung am 23. Februar 2016. (Bild: PTB)

In der Region Südostniedersachsen findet sich außerordentlich viel akus­tisches Know-how. Nicht weniger als zwanzig Institute an fünf Forschungs­ein­richtungen forschen und lehren auf diesem Gebiet. Forschungs­themen sind dabei die Messung, Berech­nung und Simu­lation von Schwin­gungen und Geräuschen vom Infra- bis zum Ultra­schall­bereich. Analy­siert werden die Vorgänge bei Flug­zeugen, bei Fahr­zeugen, in Strömungen, innerhalb von Gebäuden und in der Umwelt oder auch bei der Über­tragung von Sprache und anderen Audio­signalen. Zu den viel­fältigen einge­setzten Methoden gehören unter anderem die klassische Audio­technik und Elektro­akustik, aber auch die Hoch­leistungs-Ultra­schal­ltechnik sowie Unter­wasser­schall-Unter­suchungen. In der Lehre sind Akustik-Vorlesungen breit über verschiedene Studien­gänge der beteiligten Lehr­anstalten verteilt.

Das alles besser zu bündeln, die akustischen Aktivitäten besser zu verzahnen und die Infrastruktureinrichtungen besser zu nutzen ist das Ziel der „Nieder­sächsischen Arbeits­gemein­schaft Akustik“, kurz NAGA. Die TU Braun­schweig, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raum­fahrt, die TU Clausthal, die Uni Hannover und die Physi­kalisch-Technische Bundes­anstalt versprechen sich davon eine effi­zientere Nutzung ihrer hervor­ragenden Mess- und Versuchs­einrichtungen und eine bessere Sicht­bar­keit der akus­tischen Kompe­tenz in der Region. Ein weiteres Ziel ist die Etab­lierung eines gemein­samen Master­studien­ganges Akustik.

Die NAGA geht aus dem Forum Braunschweiger Akustiker hervor, in dem bereits seit 2004 die Braun­schweiger Forscher und Hoch­schul­lehrer im Bereich Akustik der TU Braun­schweig, der PTB und des DLR erfolgreich kooperieren. Zahl­reiche bilaterale Forschungs­vorhaben gehörten dazu, eine Ring­vor­lesung Akustik und vieles mehr. Auf diesen Erfahrungen aufbauend, werden in Zukunft alle Mitglieder der NAGA gemeinsam ihre Infra­struktur- und Forschungs­ein­richtungen nutzen, Sonder­ver­anstaltungen durch­führen und Forschungs­vorhaben konzi­pieren. Die beteiligten Univer­sitäten wollen eine abge­stimmte Lehre im Bereich Akustik und Dynamik anbieten – mittel­fristig mit dem Ziel eines Master­studien­ganges Akustik.

PTB / RK

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