09.03.2017

Genforschung mit Physik und Chemie

Interdisziplinäres Promotionsprogramm in Genomforschung startet kommenden Herbst.

In den letzten Jahren hat der technische Fortschritt die Daten­akquise in den molekularen Lebens­wissenschaften beschleunigt. Auch in der Genom-Forschung hat die Entwicklung von Hoch­durchsatz-Technologien dazu geführt, dass einzelne Experimente in kurzer Zeit große Daten­mengen generieren. Das Promotions­programm soll junge Forscher dazu befähigen, große Datenmengen zu analysieren sowie experimentelle und theoretische Disziplinen der Genom-Forschung besser verzahnen. Um dies zu erreichen, werden die Studierenden während ihrer Promotion verschiedene Bereiche kennenlernen: Dazu zählen experimentelle Disziplinen wie Genomik, Transkriptomik, Proteomik, Metabolomik und Bio­imaging sowie wichtige theoretische Disziplinen, darunter Stochastik, theoretische Physik, Bioinformatik und computer­gestützte Biologie.

Abb.: Die IMPRS for Genome Science vereint experimentelle und computergestützte Methoden in der Doktoranden-Ausbildung. (Bild: IMPRS for Genome Science)

Für die Doktoranden-Ausbildung kooperieren die Universität Göttingen und vier Max-Planck-Institute (MPI) – die MPI für bio­physikalische Chemie, für Dynamik und Selbst­organisation und für Experimentelle Medizin in Göttingen sowie das MPI für Molekulare Genetik in Berlin. Darüber hinaus sind das Deutsche Primaten­zentrum, das Deutsche Zentrum für Neuro­degenerative Erkrankungen und die Gesellschaft für wissenschaftliche Daten­verarbeitung in Göttingen beteiligt.

„Mit unserem Promotionsprogramm machen wir das inter­disziplinäre Zukunftsfeld der Genom-Wissenschaften in Göttingen sichtbar. Zudem wollen wir innovative Ideen für die Spitzen­forschung umsetzen. So können etwa zwei Doktoranden mit sich ergänzenden Ansätzen aus dem experimentellen oder dem theoretischen, rechner­gestützten Bereich zusammen an einer wissenschaftlichen Frage­stellung arbeiten. Dabei werden sie von zwei Fakultäts­mitgliedern betreut, die beide Bereiche abdecken“, sagt Patrick Cramer, Sprecher der IMPRS for Genome Science und Direktor am MPI für bio­physikalische Chemie.

Mit dem neuen Promotionsprogramm stärkt nun die fünfte IMPRS den Wissenschafts­standort Göttingen. Sie wird in die bewährte Struktur der Doktoranden­ausbildung am Göttingen Campus eingebettet: die Georg August University School of Science (GAUSS) und die Göttinger Graduierten­schule für Neuro­wissenschaften, Biophysik und Molekulare Bio­wissenschaften (GGNB). Von Seiten der Universität Göttingen beteiligen sich die Fakultät für Biologie und Psychologie, die Medizinische Fakultät, die Fakultät für Physik sowie die Fakultät für Mathematik und Informatik.

Für das Programm können sich Studenten aus aller Welt bewerben, die einen Diplom- oder Master-Abschluss in Lebens­wissenschaften, Mathematik, Computer-Wissenschaften, Statistik, Physik oder verwandten Fächern besitzen. In die IMPRS for Genome Science sollen pro Jahr zehn Doktorandinnen und Doktoranden aufgenommen werden, die Promotions­dauer ist auf drei Jahre ausgelegt. Die Vermittlung von theoretischem Hintergrund und methodischen Kompetenzen wird ergänzt durch regelmäßiges Mentoring und eine eigene Vortrags­reihe zu Genom-Wissenschaften. Dazu kommen Kurse zum Erwerb von Schlüssel­qualifikationen wie Kommunikations­techniken oder Projekt- und Team­management. Darüber hinaus werden die Studenten ermuntert, Aktivitäten wie Vorträge mit externen Sprechern oder jährliche Symposien zu organisieren. Alle Lehr­veranstaltungen finden in englischer Sprache statt.

MPIBPC / DE

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