23.07.2015

Gigapixel pro Sekunde in mikroskopischer Auflösung

Drastische Steigerung der Aussagekraft endoskopischer In-vivo-Dia­gnos­tik – Robert Huber erhält zweiten ERC-Grant.

Abb.: Prof. Dr. Robert Huber (Bild: UzL)

Mit zwei Millionen Euro fördert der Europäische Forschungsrat das Projekt Encomole-2i zu einer neuartigen Endoskopie-Plattform von Prof. Dr. Robert Huber am Institut für Biomedizinische Optik der Universität zu Lübeck. Für Huber handelt es sich bereits um die zweite Auszeichnung vom European Research Council ERC, diesmal mit einem Consolidator Grant.

Das „Endoscopic Comprehensive Optical Multimodal Molecular Intelligent Imaging“-Projekt führt einige der modernsten optischen Methoden der biomedizinischen Bildgebung zusammen und implementiert zugleich ein Bildgebungs- und Navigationssystem mit elementaren Ansätzen künstlicher Intelligenz. Zur Darstellung von Gewebe-Morphologie und -Struktur soll ein sehr schnelles, optisches Kohärenztomographie-System (OCT) eingesetzt werden, das Milliarden von Bildpunkten pro Sekunde mit mikroskopischer Auflösung aufnehmen kann. Basierend auf der so gewonnenen Strukturinformation soll die Orientierung und Navigation erfolgen.

An selektierten Stellen soll das System zusätzlich automatisiert die biomolekulare Zusammensetzung der Gewebestelle analysieren, um so pathologische Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Die molekulare Analyse soll durch sogenannte Raman-Streuung, einem weiteren optischen Verfahren der biomedizinischen Bildgebung, erfolgen. Durch eine intelligente Steuerung des Bildgebungsprozesses mit adaptiver Anpassung der Messparameter soll in Encomole-2i die Grundlage für eine drastische Steigerung der Aussagekraft endoskopischer in vivo Diagnostik gelegt werden. Angesichts des enormen Potentials im Bereich Medizin, Informatik und Optik am Campus Lübeck sieht Huber eine ideale Umgebung für die erfolgreiche Durchführung der projektierten Forschungsarbeiten des ERC-Projekts.

Das über fünf Jahre geförderte Encomole-2i startet im Januar 2016 und schließt sich damit direkt an Hubers derzeit laufendes ERC-Starting-Grant-Projekt „FDML-Raman“ an, das ein neues Verfahren zur molekularen Bildgebung erforscht. An der Universität zu Lübeck ist dies die erste Einwerbung eines ERC-Projekts.

Abb.: Das im Rahmen des ERC Starting Grant Projektes „FDML-Raman“ von Robert Huber an der LMU entwickelte zeit-kodierte Messkonzept-Konzept TICO-Raman fließt auch in das neue Projekt Encomole-2i ein. (Bild: Karpf et al., LMU)

Huber studierte Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und promovierte dort 2002. Nach Forschungsaufenthalten an der Universität Frankfurt und dem Massachusetts Institute of Technology kehrte er als Emmy-Noether-Forschungsgruppenleiter an die LMU zurück. Im September 2013 folgte er einem Ruf an die Universität zu Lübeck. Seine Forschungsgruppe ist am Institut für Biomedizinische Optik angesiedelt und befasst sich mit neuartigen Lasern für die medizinische Diagnostik. Sie entwickelt schnellste optische Kohärenztomographie-Systeme und arbeitet an zukünftigen optischen Methoden für die molekulare optische in vivo Bildgebung.

UzL / OD

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