Göttinger Experte für komplexe Systeme erhält deutsch-französischen Physik-Preis
Von Gehirnzellen und Geldscheinen: „Gentner-Kastler-Preis“ für Physiker Theo Geisel.
Bad Honnef – Theo Geisel (60), Professor für Theoretische Physik an der Universität Göttingen und geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation, erhält den mit 3.000 Euro dotierten deutsch-französischen „Gentner-Kastler-Preis 2009“ für seine herausragenden Beiträge zur „Nichtlinearen Dynamik“. Geisel forscht an komplexen Systemen unterschiedlichster Art, wobei sein Arbeitsspektrum insbesondere Fragen der Festkörperphysik, zur Funktionsweise des Gehirns sowie der Epidemiologie, also der Krankheitsverbreitung, abdeckt.
Nicht nur in Fachkreisen, auch in der Öffentlichkeit erregte Geisels Tätigkeit bereits Aufmerksamkeit. Denn seine Arbeitsgruppe entwickelte ein mathematisches Modell des menschlichen Reiseverhaltens, das es ermöglicht, auch die Ausbreitung von Infektionskrankheiten vorherzusagen. Ausgangspunkt für dieses Modell war eine statistische Analyse der Wanderung von Dollar-Noten, woraus die Forscher die Gesetze menschlicher Reiseaktivität ableiten konnten.
Der „Gentner-Kastler-Preis“ ist eine gemeinsame Auszeichnung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Französischen Physikalischen Gesellschaft, die im jährlichen Wechsel an deutsche beziehungsweise an französische Physikerinnen und Physiker verliehen wird. Theo Geisel erhält die Auszeichnung im Juli 2009 in Frankreich.
Deutsche Physikalische Gesellschaft
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