Heiße Welten im Visier
ESA plant Start des Exoplaneten-Observatoriums ARIEL für Mitte 2028.
Die Europäische Weltraumagentur ESA hat das Weltraumobservatorium ARIEL als neue Exoplanetenmission mit geplantem Start im Jahr 2028 ausgewählt. Das Institut für Astrophysik der Universität Wien ist maßgeblich an der Mission beteiligt. ARIELs Ziel ist es, fundamentale Fragen zur Entstehung und Evolution von extrasolaren Planetensystemen zu beantworten. Während ihrer vierjährigen Mission wird ARIEL 1000 Planeten in der Umlaufbahn um andere Sterne beobachten und die chemische Zusammensetzung von Planetenatmosphären untersuchen.
Abb.: Künstlerische Darstellung des Fluges von ARIEL zu seinem Bestimmungsort außerhalb der Erdbahn (Bild: ESA / STFC RAL Space / UCL / Europlanet-
ARIEL wurde in einem internationalen Konsortium von über sechzig Instituten aus 15 ESA-
ARIEL wird verschiedene Planeten in der Größe von Jupiter oder Neptun sowie Supererden beobachten. „Der Stern selbst, und insbesondere seine Magnetfelder mit seiner Ultraviolett- und Röntgenstrahlung, sind mitverantwortlich dafür, wie sich Atmosphären verhalten und entwickeln", erklärt Theresa Lüftinger, ebenfalls vom Institut für Astrophysik der Universität Wien.
Warme und heiße Exoplaneten in einer engen Umlaufbahn um ihren Stern stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit der ARIEL-
ARIEL wird mit einem metergroßen Spiegelteleskop sichtbares Licht und Infrarotlicht von Sternen aufnehmen. Ein Spektrometer sucht nach Atmosphärengasen, die sichtbar werden, sobald der Planet an seinem Stern vorüberzieht. Bei der Analyse kommt die Instrumentenexpertise des Instituts für Astrophysik zum Tragen. „Die mit Ariel geplanten Messungen von Spektren von Exoplanetenatmosphären sind nur durch das von uns entwickelte hochgenaue Nachführsystem des Teleskops möglich. Die kleinste Abweichung in der Ausrichtung des Instruments würde die schwachen Planetensignale verschmieren", sagt der Verantwortliche für die Softwareentwicklung, Roland Ottensamer.
ARIEL wird nach derzeitiger Planung im Jahr 2028 vom Weltraumbahnhof Kouru in Französisch-
U. Wien / DE