Hell im Kollektiv
Intelligentes Schaltungsprinzip ermöglicht sparsame Straßenleuchten aus Kleinleistungs-LEDs.
Eine neuartige, noch sparsamere LED-Straßenleuchte entwickelten Forscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Möglich sei ein Einsparungspotenzial von bis zu zwanzig Prozent des Stromverbrauchs gegenüber herkömmlichen LEDs. Das vermindert Kosten und den CO2-
Abb.: Kleinleistungsleuchtdioden-Array. Der Ausfall einer einzelnen LED beeinträchtigt das Gesamtsystem nicht. (Bild: KIT)
Eine größere Zahl von LEDs parallel zu schalten ist schwierig, da der Ausfall einer einzelnen Diode zu einem Versagen des gesamten Systems oder Teilbereich geführt hätte, sagt Michael Heidinger vom Lichttechnischen Institut, der das Projekt durchführt. Die Alternative, die LEDs in Reihe zu schalten, sei ebenfalls mit Nachteilen behaftet, da hier mit steigender Zahl der Dioden sehr hohe Spannungen benötigt werden. Weil die gesetzlich zulässige, als nicht lebensbedrohlich geltende Berührungsspannung bei 120 Volt liegt, konnten bislang nur bis 40 LEDs in einer Reihenschaltung verbaut werden.
Heidinger hat eine trickreiche Schaltung erdacht, die Alterung und Ausfälle einzelner LEDs abfängt. Dadurch wird es kostengünstig möglich, eine Vielzahl von LEDs – im Prototyp waren es 144 Leuchtpunkte – auf einer einzigen Platine zu montieren und sicher zu betreiben. Durch Heidingers neues Schaltkonzept ist es jetzt möglich, mit wesentlich geringeren Spannungen zu arbeiten. „In diesem Prototyp waren es 20 Volt“, sagt er.
Zudem führt die Konstruktion zu weniger unerwünschter Wärmeentwicklung. „Bei wenigen LEDs ist die Verlustleistung sehr konzentriert“, sagt Heidinger, „und muss aufwendig verteilt werden“. Mangelnde Wärmeverteilung äußere sich in lokaler Überhitzung, die sich negativ auf die Lebensdauer der Leuchten auswirke. Die Wärme zu verteilen beziehungsweise zu mindern, ist aufwendig und somit teuer. Kosten, die bei Heidingers LED-
Auch die Leuchteigenschaften seien für das menschliche Auge angenehmer, meint Heidinger: „Viele kleine LEDs werden aus einiger Entfernung als Flächenstrahler wahrgenommen. Sie blenden dadurch weniger als Hochleistungs-
Von den stromsparenden Eigenschaften der neuartigen LED-
Erste Industriepartner befinden sich schon in der Produktentwicklung auf Grundlage der Karlsruher Technik. „Die innovative Technologie erlaubt es uns erstmals blendfreie, Leuchten mit hohem Wirkungsgrad zu konstruieren, die höchsten Sicherheitsstandards entsprechen“, so Klaus Müller, Geschäftsführer von Gratz Luminesance. „Ersten Testkunden werden wir noch in diesem Jahr unsere Leuchte zu Testzwecken zur Verfügung stellen können.“
KIT / DE