Hochschulverband: Geldgeber für Forschung offenlegen
Deutscher Hochschulverband verlangt härteres Vorgehen gegen gekaufte Forschungsergebnisse, wissenschaftliche Plagatie und Promotionsberater.
Geldgeber für Forschung offenlegen
Deutscher Hochschulverband verlangt härteres Vorgehen gegen gekaufte Forschungsergebnisse, wissenschaftliche Plagatie und Promotionsberater.
Um dem Verdacht gekaufter Forschungsergebnisse entgegenzuwirken, sollen Geldgeber von Projekten nach Ansicht des Deutschen Hochschulverbands (DHV) künftig veröffentlicht werden. «Ich glaube, die Gesellschaft hat einen Anspruch darauf zu erfahren, auf welcher materiellen Grundlage Forschung betrieben wird», sagte Verbandspräsident Bernhard Kempen am 23. März 2010 am Rande des 60. DHV-Tags in Hamburg. Allein der Anschein, die Forschung könnte dem Auftraggeber verpflichtet sein, gefährde deren Unabhängigkeit.
Ein deutlich härteres Vorgehen verlangte der Verband gegen wissenschaftliche Plagiate. Der Hochschulverband registriere mit «Schrecken und Besorgnis», dass Studierende per Kopiertaste fremdes geistiges Eigentum als eigenes verkaufen. Kempen sagte, laut empirisch nicht erhärteten Zahlen greife bis zu einem Viertel der Studierenden zu solchen Mitteln. «Das ist eine Bedrohung der Wissenschaft als Ganzes.» Es müsse deshalb darüber nachgedacht werden, Ertappte vom weiteren Studium auszuschließen.
Ähnlich ärgerlich sei das Geschäft der sogenannten Promotionsberater. Jenen Firmen, die gegen Geld Hilfe beim Erwerb akademischer Titel versprächen, müsse das Handwerk gelegt werden. Doktoranden sollten deshalb eine eidesstattlicher Erklärung abgeben, die eine Zusammenarbeit mit Promotionsberatern ausschließt.
dpa
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