Humboldt-Professur für Wolfgang Wernsdorfer
Renommierter Experte für molekulare Nanomagnete und ihre Anwendungen kommt ans KIT.
Das Karlsruher Institut für Technologie holt einen international herausragenden Experimentalphysiker nach Deutschland: Wolfgang Wernsdorfer wurde für eine Humboldt-Professur ausgewählt. Mit der Humboldt-Professur zeichnet die Alexander-von-Humboldt-Stiftung weltweit führende und bisher im Ausland tätige Wissenschaftler aus. Mit einem Preisgeld von bis zu fünf Millionen Euro ist dies Deutschlands höchstdotierter Forschungspreis mit internationaler Ausrichtung. Wernsdorfer, ein renommierter Experte für Nanomagnete, wird die Forschung am Physikalischen Institut des KIT wegweisend weiterentwickeln. Die Humboldt-Professur wird im Mai 2016 in Berlin verliehen.
Abb.: Wolfgang Wernsdorfer erforscht die Grundlagen von molekularen Quantencomputern (Bild: E. Lichtenscheidt)
Derzeit ist Wernsdorfer am Centre National de la Recherche Scientifique CNRS in Grenoble tätig. Sein Spezialgebiet ist die molekulare Quanten-Spintronik, ein Gebiet der experimentellen Festkörperphysik an der Schnittstelle zur Chemie und zu den Materialwissenschaften. Er gehört zu den international führenden Experten für molekulare Nanomagnete und ihren Einsatz in Quanten-Rechner-Systemen. Eines seiner neuen Ziele ist es, extrem kleine und schnelle molekulare Quantenprozessoren in die hochentwickelte Chip-Technologie der Mikroelektronik zu integrieren.
Bereits als Doktorand am Tieftemperaturlabor in Grenoble hat er mit dem nano-SQUID ein bahnbrechendes Messinstrument für extrem kleine Magnetfelder entwickelt, mit dessen Hilfe er die magnetischen Eigenschaften von einzelnen Nanostrukturen und Molekülen untersuchen konnte. Wernsdorfer fand heraus, wie sich molekulare Magnete unter den Gesetzen der Quantenmechanik verhalten. Durch diese Erkenntnis war er in der Lage, elektronische Schaltkreise mit einzelnen Molekülen zu bauen, in denen der elektrische Strom durch die Magnetisierung des Moleküls gesteuert werden kann.
KIT / RK