10.05.2021

Innovative Erdbeobachtung zugänglich machen

Ergebnisse der Fernerkundung dank offenem Rahmenvertrag nun besser für Bundesbehörden verfügbar.

Daten der Erdbeobachtung werden in vielen Bereichen der öffentlichen Verwaltung eingesetzt – zum Beispiel bei der Verkehrs­analyse, im Umwelt­monitoring oder in der Krisenbewältigung. Die Bedeutung dieser Daten steigt, gleichzeitig sind Ergebnisse der Fernerkundung aus dem All oder aus der Luft immer genauer und schneller verfügbar. Das Bundes­ministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) hat jetzt mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) den für alle Bundes­behörden offenen Rahmen­vertrag IF-Bund abgeschlossen. Damit können Forschungs­ergebnisse aus der Fernerkundung für einen Einsatz in der Verwaltung erkannt und schnell praktisch angewendet werden.

 

Abb.: Innovative Auswerteverfahren (Bild: DLR, CC-BY 3.0)
Abb.: Innovative Auswerteverfahren (Bild: DLR, CC-BY 3.0)

„Der rasante Fortschritt in der Erdbeobachtung ermöglicht die Nutzung von Fern­erkundungs­daten auch in Bereichen, die bisher nicht die Fernerkundung im Blick hatten“, sagt Monika Gähler vom Deutschen Fernerkundungs­datenzentrum (DFD) in Oberpfaffenhofen. „Neue Sensoren, eine enge zeitliche Abdeckung und neue Auswerteverfahren ermöglichen Anwendungen, die noch vor zehn Jahren nicht denkbar gewesen wären.“ So können heute auch Informationen zu demografischen oder wirtschaftlichen Fragestellungen abgeleitet werden. Das betrifft zum Beispiel die Auslastung von Infrastrukturen, wie Häfen oder Parkplätze, oder Informationen über die Lage von innerstädtischen Grünflächen. Wenn es noch keine passgenauen Anwendungen gibt, werden diese im Rahmen des IF-Bund (Innovative Fernerkundung für die Bundesverwaltung) erarbeitet. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz eröffnet zusätzliche Möglichkeiten.

„Der Transfer von Ergebnissen und Potentialen der DLR-Fernerkundungs­technologien in eine breite Anwendung ist dem DLR ein besonderes Anliegen. Durch den neuen Rahmenvertrag können wir Ergebnisse unserer Arbeit zielgerichtet in die Praxis der Behörden und darüber hinaus überführen“, erklärt DFD-Direktor Stefan Dech. Die Vereinbarung mit dem Bundesministerium sieht vor, dass das DLR bei konkretem Bedarf der Bundes­behörden Lösungen entwickelt. Diese können dann von den Behörden erprobt und übernommen werden. Das DLR hat bereits früher erfolgreich satelliten­gestützte Verfahren für die Verwaltung etabliert.

Der neue Rahmenvertrag intensiviert die Verbindung zwischen Verwaltung und Wissenschaft. „Durch den IF-Bund wird der regelmäßige Transfer von wissenschaftlicher Expertise gefördert, um einen zeitgemäßen Einsatz von Fernerkundung in der Bundesverwaltung zu ermöglichen. Das stellt sicher, dass Innovationen schnell Eingang in die Verwaltungs­praxis finden“, sagt Markus Kerber, Staatssekretär im BMI. Aktuelle Anknüpfungspunkte sieht er zum Beispiel bei der Analyse der Siedlungs­entwicklung und beim Flächen­monitoring.

DLR / DE

 

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